Achterbahnfahrt bei GC. Nach dem 3:1 gegen Thun am 23. April noch siehts entspannt aus bei den Hoppers. Sieben Punkte Vorsprung auf Platz 2. Der Aufstieg? Praktisch fix.
Doch dann kommen die Niederlagen gegen Aarau, Stade Lausanne und Winti. Plötzlich ist der Vorsprung auf Verfolger Thun nicht mehr ganz so komfortabel. Immerhin: Kommenden Donnerstag kann GC die Rückkehr in die Super League nach zwei Jahren perfekt machen. Mit einem Sieg gegen Kriens. Zuhause im Letzi.
«Ein ganz heisser Match», sagt einer, der es wissen muss. Erich Vogel, der wohl bekannteste Manager der Fussball-Schweiz, die GC-Koryphäe, die mit den Zürchern so viele Erfolge gefeiert hat. Der 82-Jährige verfolgt das Geschehen auf dem Niederhasli ZH auch heute noch ganz genau.
So weiss er, warum GC nun doch noch zittern muss. Ex-Trainer Joao Pereira sei nicht der richtige für diesen Posten gewesen. Auch wenn er ein korrekter Mensch mit einem grossen Fussballwissen sei. Vogel: «Er ist eine ängstliche Persönlichkeit!» Unter der Saison komme das wenig zum Ausdruck, aber am Ende, wenns drauf ankommt, dann werde dies problematisch. «Emotionen übertragen sich schnell, Angst sowieso.»
Pereira-Wechsel kam zu spät
Es sei richtig, habe sich der Klub vom Portugiesen getrennt. «Aber», so Vogel, «der Wechsel kam zu spät. Er hatte die Spieler schnell verloren. Sie wären froh gewesen, hätte es schon im Winter einen Wechsel gegeben.» Pereiras Problem? «Er wollte es mit keinem Spieler verderben. Er konnte mit den Spielern ja auch nicht richtig sprechen – Englisch ist ja nicht seine Muttersprache», meint Vogel.
Nun soll Zoltan Kadar den Aufstieg fixen. Vogel: «Eine ganz schwierige Aufgabe. Für zwei Spiele den Trainer wechseln? Das ist Harakiri. Da ist der Einfluss nur noch beschränkt.» Doch Kadar sei dennoch der richtige Mann dafür: «Bei GC gibt es ganz viele Junioren, die ihn schon kennen und schätzen. Das hat GC absolut richtig gemacht.» Auch, dass man die Legenden Marc Hodel und Ricardo Cabanas ins Trainerteam gerufen hat, sei ein weiser Schachzug, so Vogel weiter und lobt dazu den GC-CEO: «Da hat Berisha gut gehandelt.»
Sollte GC trotz Kadar, Cabanas und Hodel letztlich doch noch scheitern, sei dies kein Weltuntergang. Die chinesischen Investoren werden den Verein nämlich nicht im Stich lassen. «Die Chinesen werden auch dann bleiben», ist sich Vogel sicher.