Ein solch klangvoller Name hat noch nie den Gemeindesportplatz von Ipsach BE betreten. Hier, wo normalerweise der FC Grünstern in der 3. Liga seine Heimspiele austrägt, posiert an diesem Samstagabend Diego Maradona für den BLICK-Fotografen.
Diego Maradona – Sie haben richtig gelesen. Der 24-jährige Berner heisst wie die am Mittwoch verstorbene Fussball-Legende. Diego ist sein erster Vorname, Maradona sein zweiter. Zum Nachnamen heisst er Muniz.
Der Fall scheint klar zu sein: Sein Vater ist Argentinier und ein grosser Fussballfan. Alles falsch! «Meine Mutter ist Brasilianerin und Maradona war ihr Idol. Deshalb dieser ungewöhnliche Name.»
Wird er vom Schiri bevorteilt?
Ein Name, auf den der gelernte Schreiner stolz ist. «Ja, das bin ich. Ich möchte auf keinen Fall einen anderen haben. Wenn ich gefragt werde, wie ich heisse, sage ich immer Diego Maradona.» Nicht alle glauben ihm das aber. «Ich muss dann immer meinen Ausweis zücken und es so beweisen.»
Auf dem Fussballplatz sei der Name aber ein Vorteil, denn auch der Maradona aus Bern-Bethlehem, der mit 12 Jahren in die Schweiz kam, kickt leidenschaftlich gerne. Für CF Espana in der 4. Liga. «Selbst wenn ich hart foule, kriege ich ganz selten eine Gelbe Karte. Das liegt bestimmt an meinem Namen.»
«Ich bin sehr traurig»
Dass es Maradona nie raus aus den Niederungen des Amateurfussballs geschafft hat, daran sei eine Verletzung von früher schuld. «Als ich noch in Brasilien lebte, verunfallte ich mit dem Velo und verletzte mich schwer am linken Fuss. Die Folgen davon spüre ich noch heute.»
Trotzdem sagt der Stürmer selbstbewusst: «Auch ich kann gut mit dem Ball umgehen und bin schussstark. Nur im Dribbeln bin ich natürlich bei weitem nicht so gut, wie es Maradona einst war.»
Auch wenn er Maradona heisst, so schlägt sein Herz nicht für Argentinien, sondern für Brasilien, Paris Saint-Germain und Neymar. Der Tod des echten Maradonas hat aber auch ihm zugesetzt. «Ich konnte es zuerst gar nicht glauben und bin sehr traurig. Er ist viel zu früh von uns gegangen.»