Eigentlich hätte Diego Armando Maradona im Countryhaus in Tigre, nordwestlich von Buenos Aires, wieder zu Kräften kommen sollen. Nach der OP am Kopf anfangs November mietete er das Haus Zwecks Erholung. Am Mittwochmittag ist er dort 60-jährig gestorben.
Gemäss verschiedenen argentinischen Medienberichten beginnt sein Tag wie jeder andere, seit «El Pibe» in Tigre weilte. Maradona steht gegen 10 Uhr auf und geht frühstücken. Danach macht er einen kleinen Spaziergang. Eine Stunde später legt er sich wieder ins Bett, um sich auszuruhen. «Ich fühle mich schlecht.» Dies sollen Maradonas letzten Worte gewesen sein. Gerichtet sind sie an seinen Neffen Jonny, bevor er sich wieder hingelegt habe.
Im Normalfall hätte er am Mittag seine Medikamente nehmen müssen. Seine Pflegerin versucht, ihn zu wecken, doch er reagiert nicht. Mit ihr sind noch sein Psychologe und sein Neffe Jonny bei ihm. Sie alarmieren sofort die Notärzte. Sechs Krankenwagen fahren mit Blaulicht vor.
Eine Stunde lang reanimiert
Maradona wird gleich medizinisch behandelt, rund eine Stunde lang wird er reanimiert, aber niemand kann mehr etwas tun. Das Herz des Weltmeisters von 1986 ist stehengeblieben.
Am Donnerstag wird sein Leichnam zur Autopsie gebracht. Die offizielle Todesursache soll nun überprüft werden. Drohnenaufnahmen zeigen, wie der Sarg aus dem Leichenwagen ins Spital getragen wird. Im Hintergrund sind singende Fans der Legende zu hören.
Dreitägige Staatstrauer
Die Anteilnahme ist gross. Der argentinische Präsident spricht eine dreitägige Staatstrauer aus. Der Bürgermeister von Neapel fordert, dass das Napoli-Stadion San Paolo nach der Vereinslegende benannt wird. In der Zwischenzeit ist ein erster Vorbericht der Gerichtsmediziner veröffentlicht worden. Maradona ist an «einer akuten Herzinsuffizienz, die zu einem akuten Lungenödem geführt hat» gestorben.
Sein Leichnam ist nun im argentinischen Präsidentenpalast aufgebahrt.
Der 25. November ist ein dunkler Tag für die Fussballwelt. Für den «Goldjungen» ist es bereits seit 2016 ein Tag der Trauer. Denn auch sein guter Freund Fidel Castro (†90) verstarb an einem 25. November. (smi)