Der Basler Machtkampf ist an Absurdität nicht zu übertreffen: Erst verkündet David Degen, dass er sicher ist, den Klub gekauft zu haben. Dann vermeldet der Verein das Gegenteil. Nun dürfte Degen rechtliche Schritte einleiten.
Das Ganze – auf beiden Seiten – mutet wie ein Kindergarten an, ohne den 6-Jährigen dieser Welt zu nahe treten zu wollen. Dabei sollten sich alle Beteiligten mal überlegen, wie alles begann.
Denn eigentlich wollten Bernhard Burgener und David Degen mal zusammenarbeiten. Burgener und Degen waren sich vielleicht sogar sympathisch. Da der Unternehmer, der den Ex-Spieler so gerne als Nachfolger aufbauen würde. Dort der Ex-Spieler, der so gerne mal einen Fussballklub selber führen würde.
Beiden muss man im Nachhinein eine gehörige Portion Naivität unterstellen. Burgener, der Degen, in welcher Form auch immer, ein Kaufrecht zugestand. Und Degen, der glaubte, dass Burgener den Klub schnell und zügig – und nicht erst in ein paar Jahren – einfach so weggeben würde.
Burgener hätte auch wissen sollen: Wer Degen holt, der weiss, was er bekommt. Nämlich einen unruhigen Geist, höchst fleissig, der am liebsten lieber heute als morgen alles anpackt und umkrempeln möchte. Mit seinen eigenen Ideen, mit seinem eigenen Konzept. Der seinen Willen durchdrücken will, manchmal auch mit dem Kopf durch die Wand. Dass das mit Burgener, der gerne alles in der Hand hat, nicht passt, liegt auf der Hand.
David Degen erinnert in seiner Kommunikation dabei an den Ex-US-Präsidenten Donald Trump. Er kommuniziert über Instagram (Trump über Twitter) und ruft sich zum Sieger im Machtkampf aus («Stop the count»). Ob Degen dann allerdings wie Trump verliert, steht in den Sternen.
Dabei ist der Rechtsstreit, der nun folgen könnte, so oder so Gift. Für den Klub, für Burgener und auch für Degen. Die Parteien sollten eine aussergerichtliche Lösung finden, auch wenn die Fronten verhärtet scheinen. Die beiden müssen ihre eigenen Interessen hinter diejenigen des Klubs stellen. Schluss mit Eitelkeiten und Ego-Trips. Wenn sie diese Zurückhaltung nicht aufbringen, besteht die Gefahr, dass der FC Basel nachhaltigen Schaden davonträgt.
Es wird ein gefährlicher Poker für alle Beteiligten. Und auch für den FC Basel.