Am Montag gehts in Basel um alles. Der Verwaltungsrat der Holding trifft sich zur Sitzung. Und entscheidet, ob das Angebot von David Degen über 16,4 Millionen Franken ausreicht, um den FCB zu übernehmen. Oder ob Bernhard Burgener an der Macht bleibt und mit Centricus einen Minderheitsaktionär ins Boot holen kann.
Für Marcel Koller, in der letzten Saison noch Trainer beim FC Basel, ist es keine Frage, wie es ausgehen sollte. «David Degen ist für mich keine Alternative», sagt der Mann, der letzte Saison noch Trainer beim FC Basel war und mit Degen kein einziges Wort sprach. Degen als FCB-Boss, «ist für mich schwer vorstellbar.»
«Man weiss nicht viel»
Koller begründet das mit dem Leistungsausweis des 37-Jährigen. Er sei Spieler gewesen, «dann hatte er eine Spielerberater-Firma. Sonst weiss man nicht viel.»
Degen hatte dabei auf Instagram zusätzlichen Druck aufgesetzt. Er veröffentlichte einen Brief an Bernhard Burgener, nachdem er dem FCB-Boss offensichtlich ein Shirt geschenkt hatte. «Das ist für mich eines meiner wichtigsten Shirts, welches ich Dir hiermit schenke. Ich habe für den Club in diesem Shirt Blut und Schweiss geschwitzt und grosse Erfolge gefeiert. Der FCB ist eine Institution! Es geht um die Sache! Triff die richtige Entscheidung! Auch für Dich persönlich. Es ist Zeit.»
Koller dazu: «Ich weiss nicht, ob er das Bernhard Burgener auch gezeigt hat. Oder nur über Instagram veröffentlichte. Es ist natürlich auch wieder der falsche Weg. Und nicht die Vorgehensweise, dass man zu einer gute Lösung zusammen finden kann.»
Burgener solle in die Offensive
Ein möglicher Einstieg von Centricus könnte mit viel Geld verbunden sein. Bis zu 200 Millionen Franken seien die Engländer bereit zu zahlen. Koller: «Es ist so, dass der FCB wieder an die Spitze kommen will. Da braucht man Geld. Wenn man so viel investiert und die Oberhand in Basler Händen bleibt, dann ist das für den Verein eine gute Möglichkeit. Und wenn es so viel Geld ist, kann man YB wieder angreifen.»
Für Koller wäre es darum erstaunlich, wenn Burgener morgen Geschichte wäre als FCB-Boss. Er rät ihm, mehr in die Offensive zu gehen: «Ich habe Bernhard Burgener als sehr korrekten Menschen kennengelernt. In Basel ist das Umfeld so, dass extrem viele mitreden und extrem viele probieren Einfluss zu nehmen. Ich denke, Bernhard Burgener müsste mehr nach vorne gehen. Mehr auf sein Bauchgefühl hören, was er durchaus hat, wie ich als Trainer feststellen durfte. Er sollte sich nicht von denen beeinflussen lassen, die eh das Gefühl haben, sie wissen es besser.»