Heisse Tage beim FC Basel
Degen hinterlegt Kaufangebot – Rechtsstreit droht

David Degen hat ein Kauf-Angebot für die Anteile von Bernhard Burgener abgegeben. Wird er damit auch neuer Besitzer? BLICK erklärt die Varianten.
Publiziert: 25.03.2021 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2021 um 21:22 Uhr
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David Degen hat ein Kaufangebot platziert.
Foto: freshfocus
Andreas Böni

Es ist Mittwoch, als David Degen sein Auto in Pratteln BL vor dem Firmensitz von Bernhard Burgener verlässt und dabei fotografiert wird. «Kauft Degen hier den FC Basel?», titelt nau.ch dazu. Und auf Instagram schreibt Degen: «Ich werde alles unternehmen, dass der FCB zu alter Stärke zurückkehrt.»

David Degen hat sein Vorkaufsrecht wahrgenommen und ein Kauf-Angebot für den FC Basel über 16,4 Millionen Franken abgegeben. Übernimmt er nun damit den Klub? So einfach ist es nicht. Am Montag entscheidet der Verwaltungsrat der Holding mit den beiden Burgener-Vertrauten Karli Odermatt und Peter von Büren über das Angebot - die Verwaltungsräte Burgener und Degen müssten wegen Befangenheit in den Ausstand treten, heisst es. Doch in diesem Punkt gibt es - wie in x anderen Punkten - verschiedene Rechtsauslegungen. Und somit eine Reihe von Möglichkeiten, wie es nun beim FCB weitergehen könnte. BLICK erklärt sie.

Die Varianten

Möglichkeit 1: Der VR winkt Degens Angebot durch. Bernhard Burgener nimmt das Geld und zieht sich zurück. Degen ist überzeugt, alles gemacht zu haben, um den Klub zu kaufen - so ist es aus seinem Umfeld zu hören. Eher unwahrscheinlich.

Möglichkeit 2: Der VR lehnt Degens Offerte ab, dieser akzeptiert das und lässt sich auszahlen. Sehr unwahrscheinlich.

Möglichkeit 3: Der VR lehnt Degens Angebot ab, weil die Offerte von Burgener und Centricus als besser für den FCB eingestuft wird. Man stellt neben dem Kaufpreis von 16,4 Millionen Franken zusätzlich 200 Millionen Franken Investitionen in Aussicht. Die wahrscheinliche Folge einer VR-Ablehnung: Ein jahrelanger Rechtsstreit mit Degen. Damit bliebe alles beim Alten - und die Frage ist, ob Centricus oder ihr Angebot über Jahre aufrecht erhalten würden. Die wahrscheinlichste Variante.

Möglichkeit 4: Burgener und Degen machen gemeinsame Sache - und holen das Centricus-Geld gemeinsam an Bord. Der Kompromiss könnte so aussehen, dass Burgener die wirtschaftliche und Degen die sportliche Seite übernimmt. Aber auch dies scheint nicht sehr wahrscheinlich, weil auf beiden Seiten menschlich viel Geschirr zerschlagen wurde.

Rechtlich gibts verschiedene Ansichten

Darüber scheiden sich die Geister: Für Degen ist klar, dass sein Kaufangebot genügt, um das Vorkaufsrecht wahrzunehmen, der VR müsse nicht ein Gesamtpaket beurteilen. Die «Basler Zeitung» zitierte dazu das Obligationenrecht. Nur gibt es da offenbar rechtlichen Interpretationsspielraum.

Klar ist nur eines: Es stehen heisse Tage in Basel an.

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