Ferrari-Chef Mattia Binotto entschuldigte sich: «Die Tifosi pfiffen nicht Max sondern die FIA aus!» Mutige Worte in einer schwierigen Saison, die für die Roten kaum mehr zu retten ist.
Es geht nur um das Geld
Monza wurde zur Farce. Wie beim letzten Mal, als die schnellsten Autos der Welt hinter dem Safety Car über die Ziellinie fuhren. Das war in Spa 2021.
Damals wartete man im belgischen Regen stundenlang auf den Start. Nach 18 Uhr gab man dann das «Rennen» frei. Das Feld rollte drei Runden hinter dem Safety Car her – bis ins Ziel. Gewertet wurde eine Runde, um die halben WM-Punkte zu verteilen.
Falschen Leader erwischt …
In Monza brachte es die Rennleitung nicht fertig, den in der 47. von 53 Runden stehengebliebenen McLaren von Ricciardo zu bergen, das Feld aufzusammeln (ja, man erwischte mit Russell noch den falschen Leader!) und die überrundeten Autos wieder nach vorne zu lassen.
Es musste ein Bagger her, weil sich beim McLaren nicht der Rückwärtsgang einlegen liess – zum Schieben für die Helfer! Egal, nach dem Eklat Abu Dhabi 2021 muss man endlich begreifen, dass ein Rennen in der Schlussphase nur zu retten ist, wenn man die Show mit Rot abbricht – und ruhig einen Neustart vorbereitet.
Warum Mercedes applaudierte
Diese Regel muss man nicht einmal erfinden – es ist nur die logische Folge von Vorfällen, die dem Milliardensport schaden. Klar, dass die GP-Besitzer hinter den Kulissen in Italien tobten.
Von den Teamchefs war eigentlich nur Mercedes-Boss Wolff für das Verhalten der Rennleitung: «Alles richtig gemacht!» Und warum keine bösen Worte wie in Abu Dhabi? Klar, ein Neustart hätte Leclerc mit viel Glück vielleicht noch den Sieg gebracht. Und dann würde Mercedes mit mehr als 35 Punkten hinter Ferrari liegen …
«Eigengoal der Rennleitung»
Selbst Red Bull hätte sich einen Neustart gewünscht. Horner: «Das war ein Eigengoal der Rennleitung.» Marko: «Der Sport muss stets im Vordergrund stehen.»
Haas-Teamchef Steiner wetterte: «Man hat das Rennen nicht ordnungsgemäss beendet. Auch wir wurden mit Schumi um die Chance gebracht, noch in die Punkte zu fahren.»
Binotto: «In dieser Situation hat die Rennleitung einfach keinen guten Job gemacht!»
Zum Glück brach kein Chaos aus
Das einzige Kompliment geht an die besonnenen und betrogenen Fans. Sie übervölkerten die Start-Zielgerade wie jedes Jahr mit Zehntausenden von Menschen. Zum Glück waren – trotz der Enttäuschung – keine Hooligans dabei. Man würde jetzt kaum noch über den Sport reden.