Am 29. Dezember jährt sich der tragische Skiunfall von Michael Schumacher (55) zum elften Mal. In der Öffentlichkeit wurde der Deutsche seither nie mehr gesehen, die Familie schirmt die Formel-1-Legende stark ab und hielt sich auch selbst mit Interviews und Aussagen zu Schumacher zurück – bis jetzt.
Anlässlich des Buchs «Inside Mercedes F1» sprach Schumacher-Sohn Mick mit dem Autor Matt Whyman über die Beziehung zu seinem Vater. «Mein Vater war immer dafür, dass ich alles ausprobierte. Alles, was ich immer wollte, war aber Rennen zu fahren, weil es mir am meisten Spass machte», erzählt der 25-Jährige.
Mit drei Jahren habe er angefangen, Kart zu fahren, mit sechs sei er erstmals tauchen gegangen, und mit zehn habe er sich im Fallschirmspringen versucht. «Ich war ein verrücktes Kind. Die Devise lautete: Alles, was mein Vater tat, tue ich auch.»
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«Willst du lieber Fussball spielen gehen?»
Dabei konnte Mick immer auf den Rat und die Unterstützung des siebenfachen Weltmeisters zählen. «Einmal habe ich bei einem Kartrennen in einer Kurve sehr spät gebremst und dadurch viel Zeit verloren. Als ich ihm davon erzählte, sagte er: ‹Ja, aber du hättest in jeder Kurve so bremsen müssen!›»
Die Formel-1-Legende habe seinem Sohn immer wieder gezeigt, was es brauche, um einmal in der höchsten Motorsportserie zu fahren. «Er fragte dann immer: Willst du lieber mit deinen Freunden Fussball spielen gehen? Wenn ja, dann brauchen wir das alles nicht zu tun», erzählt Mick von Momenten, in denen sein Vater intervenierte, sobald er das Gefühl hatte, dass sein Sohn das Rennfahren nicht ernst genug nahm. «So fingen wir an, mehr europäische Karts zu fahren, und ich wurde immer besser.»
«... von da an musste ich auf eigenen Füssen stehen»
Doch kurz bevor es für Mick Schumacher im Motorsport endlich ernster wurde, verunglückte sein Vater. Mick war nach Jahren voller Tipps und Tricks seines Vaters auf sich allein gestellt. «Im Jahr nach dem Unfall begann ich, in der Formelklasse zu fahren, und von da an musste ich auf meinen eigenen Füssen stehen.»
«Ich war immer sehr widerstandsfähig», sagt Mick dabei auch über die Rückschläge, die er auf dem Weg in die Formel 1 erfahren hat. «Ich habe bis jetzt jede schmerzhafte Hürde überwunden.»
Mick Schumacher schaffte es 2021 in die Formel 1, wurde Ende 2022 dann aber wieder aussortiert. Zuletzt machte er sich Hoffnung auf das letzte freie Sauber-Cockpit – welches letzte Woche dem Brasilianer Gabriel Bortoletto zugesprochen wurde.