In der Formel 1 erreicht der Streit zwischen der FIA und den Fahrern eine neue Eskalationsstufe. Auslöser ist die Geldstrafe von 5000 Euro (und weitere 5000 auf Bewährung) gegen Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Der Monegasse hat nach dem GP von Mexiko in der Pressekonferenz das Fluchwort «fuck» benutzt und wurde deshalb zur Kasse gebeten – was zu einer Reaktion der Fahrergewerkschaft geführt hat.
In einem Statement fordert sie ein Überdenken solcher Strafen sowie mehr Fingerspitzengefühl von der FIA. «Es gibt einen Unterschied zwischen Fluchen, das darauf abzielt, andere zu beleidigen, und eher beiläufigem Fluchen, das man zum Beispiel zur Beschreibung von schlechtem Wetter oder eines leblosen Objekts wie einem F1-Auto oder einer Fahrsituation verwenden könnte», heisst es.
Forderung nach Transparenz
Das Statement ist die vorläufige Eskalation eines Zwists, der seit geraumer Zeit schwelt. Immer wieder hat sich die FIA rund um Präsident Mohammed bin Sulayem als Sittenhüter in der Formel 1 gesehen und den Fahrern auch vorgeschrieben, wie Schmuck oder Unterhosen zu tragen seien. Ein Fakt, den die Gewerkschaft im Statement aufnimmt: «Unsere Mitglieder sind erwachsene Menschen, die es nicht nötig haben, Anweisungen über so triviale Dinge zu erhalten.»
An FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem wird der direkte Appell gerichtet, «seinen eigenen Ton und seine Sprache zu überdenken, wenn er mit unseren Fahrern oder über sie spricht». Zudem fordert die Gewerkschaft den Verband auf, für Transparenz zu sorgen, wofür das Bussgeld eingesetzt werde. «Alle Stakeholder sollten gemeinsam entscheiden, wie und wofür dieses Geld zum Vorteil unseres Sports eingesetzt werde.»