Und der GP do Brasil wurde nach drei Startversuchen zur grossen Titel-Show von Super-Max. In der Qualifikation hatte Verstappen (27) nur Pech und mit der Motorenstrafe musste er auf den 17. Startplatz.
Norris holte Pole-Position
Auf der Pole stand sein einziger Titelgegner Lando Norris (24, McLaren-Mercedes). Im ersten Teil der Qualifikation stand er als 15. Schon vor dem Aus. Er war knapp schneller als Hamilton (Mercedes).
Nach 69 Runden hatte Verstappen die Nase vorne. Es war sein 62. GP-Sieg, der erste seit Spanien am 23. Juni. Und Norris, der leistete sich zu viele Fehler, rutschte mehrmals von der Strecke und fiel hinter Leclerc und Russell, der bis zu seinem Boxenstopp in der 28. Runde führte.
Aus 44 Punkten wurden 62
Dank einer Stallorder durfte Norris dann wieder an Piastri vorbei. Doch als Sechster gibt es eben nur acht Punkte. Und da kommt die Mathematik ins Spiel.
Verstappen startete das Rennen als klarer Aussenseiter mit 44 Punkten Vorsprung auf Norris. Die Frage war eigentlich: Wie weit schmilzt das Punkte-Konto des Bullen-Superstars?
Ohne Fehler aufs Podest
Die Antwort ist fast eine Sensation, wie die beiden Podestplätze des fehlerfrei fahrenden Alpine-Duos Esteban Ocon und Pierre Gasly.
Nun, Verstappen hat drei Rennen und einen Sprint vor dem WM-Ende in Abu Dhabi seinen Vorsprung um 18 Punkte auf 62 erhöht.
Zwei Williams-Totalschäden
Dafür war auch die 33. Runde verantwortlich, als Colapinto den zweiten Williams total zerstört. In der Qualifikation hatte Teamkollege Albon das andere Auto in tausend Teile zerlegt und konnte gar nicht starten!
Ja, dieser Colapinto-Crash wurde natürlich sofort mit der roten Flagge der FIA und einem 25-minütigen Unterbruch geahndet.
Grosse Pause und Gratis-Reifenstopp
Damit zogen Ocon, Verstappen und Gasly nach den Boxenstopps der führenden Russell und Norris das grosse Los.
Das Trio kam (wie nur noch Bottas am Tabellenende) zu einem Gratis-Reifenwechsel. Und bei diesen nassen Bedingungen war mit den grünen Intermediates-Reifen nur ein Boxenhalt nötig. Ausser man hatte schon vorher an bessere Bedingungen geglaubt oder gehofft.
Es wurde nie trocken
Doch es blieb bis ins Ziel ein gefährlicher Tanz auf dem neuen Asphalt. Man konnte die Dreher und Zwischenfälle fast nicht mehr zählen. Es war nur Glück, dass nicht noch mehr Autos auf dem Schrott landeten.
Und Sainz, in Mexiko noch als Sieger gefeiert, schmetterte den Ferrari an die Wand. Hülkenberg bekam nach vier Drehern, weil er immer wieder auf die Strecke kam, sogar die schwarze Flagge. Disqualifikation.
Hamilton kämpfte mit dem Rücken
Den letzten WM-Punkt in diesem Chaos voller Aktion verdiente sich Sir Lewis Hamilton (39) im Mercedes. «Dieser Belag haut mir den Rücken kaputt», funkte der Brite immer wieder an die Boxen. Bis zum Ende versuchte der 105-fache GP-Sieger Lawson im Racing Bulls noch zu schnappen. Der Neuseeländer lag klar hinter seinem Teampartner Tsunoda (8.).
Max: «Einfach wunderbar»
Auf dem Podest sah man endlich wieder mal einen strahlenden Verstappen, der alle Widrigkeiten der letzten Woche wegsteckte, in sich hineinfluchte – und zuschlug, wie es niemand erwartet hatte. Max: «Das ist einfach wunderbar. Mehr kann ich jetzt nicht sagen.»
Daneben zwei Franzosen, die bisher je einen WM-Lauf gewonnen und jetzt Tränen vor Glück in den Augen hatten. Auch sie schrien schon im Cockpit ihre Freude in den dunklen und regnerischen Himmel über São Paulo. Und in Europa jubelte der grosse Alpine-Berater mit: Flavio Briatore (74).