Start für Hinwiler Duo 2021
Erste Stunde am Freitag – Schüler Mick und Professor Kimi

Der Nürburgring am 8. Oktober 2020. Die Eifel präsentiert sich im gespenstischen Herbstkleid. Zehn Grad, dunkle Wolken und kaum Regen. Dabei ist es ein deutscher Tag der Freude in der Formel 1.
Publiziert: 08.10.2020 um 16:56 Uhr
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Das Alfa-Sauber-Duo für 2021: Kimi Räikkönen (l.) und Mick Schumacher.
Foto: imago/Patrick Scheiber
Roger Benoit, Nürburgring

Denn am 8. Oktober 2000 hatte Michael Schumacher (51) Millionen von Ferrari-Fans mit seinem ersten von fünf WM-Titeln für die Roten erlöst.

Tränen und Kirchenglocken

Im japanischen Suzuka lagen sich vor 20 Jahren Schumi und Teamchef Jean Todt (74) in den Armen. Sie weinten mit über 90 Ferrari-Mitarbeitern, die diesen historischen Tag ebenfalls live erleben durften. In Maranello läuteten damals die Kirchenglocken auch am frühen Morgen lauter und länger …

Warten rote Fans wieder 20 Jahre?

Die bisher längste Durststrecke für Ferrari hatte endlich ein Ende – 21 Jahre nach dem Titel des Südafrikaners Jody Scheckter (70) im Jahre 1979 …

Nun warten die Anhänger von Ferrari aber schon wieder über 13 Jahre auf eine Erfolgsmeldung. Oder seit Kimi Räikkönen 2007.

Der Finne, der am 17. Oktober bereits 41 Jahre alt wird, steht beim GP der Eifel als alleiniger Rekordmann mit 324 Rennen im Mittelpunkt der Formel 1. Mit dem Namen Schumacher.

90 Minuten für die Geschichte …

Denn am 9. Oktober wird Michaels Sohn Mick (21) hier auf dem Nürburgring für 90 Minuten im Alfa-Sauber offiziell in der Formel 1 debütieren. Mit seinem baldigen Lehrmeister Räikkönen.

Der «Iceman» fehlte am Donnerstag bei der Streckenbesichtung – diese Aufgabe überlässt der Finne stets gerne den andern Teammitgliedern. Kimi war beim letzten GP-Tanz in der Eifel 2013 Zweiter im Lotus hinter Vettel (Red Bull).

Damals hiess das Rennen GP von Deutschland. Vorher auch mal GP von Europa oder GP von Luxemburg. Und jetzt als Ersatz in der Corona-Saison eben erleben wir den GP der Eifel …

Längst alles klar: Kimi und Mick

Und spätestens jetzt hat das wochenlange Gezwitscher von den Gerüchte-Dächern wohl alle erreicht: Mick Schumacher und Kimi Räikkönen, der offenbar den Spass im Cockpit nicht aufgeben will, bilden 2021 das neue Hinwiler Team.

Eine Kombination, die spätestens 2021 die Massen und die Medien anzieht. Jedes Training, jede Qualifikation und jedes Rennen werden analysiert. Der 21-fache GP-Sieger Räikkönen kann bei diesen oft verzerrten und falschen Vergleichen (Spritverbrauch, Reifen) prestigemässig eigentlich nichts gewinnen.

Nur wenige kamen zurück …

Antonio Giovinazzi (26) muss also Alfa-Sauber und deshalb auch die Formel 1 verlassen. Ausser er bekommt nach bisher nur 33 Rennen und zu vielen Unfällen noch das Gnadenbrot eines Ersatzpiloten vor die Füsse geworfen. So brutal kann dieses Geschäft sein.

… und Schumi muss nach oben

Dass der Formel-2-Leader Schumacher von Ferrari unbedingt in den GP-Zirkus gestossen wird, ist logisch. Das Reglement: Der Meister darf seinen Titel gar nicht mehr verteidigen und muss sich eine neue Aufgabe suchen (Formel E, Indycar, Tourenwagen usw.), sollte sich keine Formel-1-Türe öffnen.

Die früheren Formel-2-Meister, der Schweizer Fabio Leimer (2013) und der Holländer Nick de Vries (2019), verschwanden bald einmal in unteren Serien und dann von der Bildfläche.

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