Mick Schumacher (21) ist knapp 30 Jahre nach Vater Michael (51) auf dem Weg in die Formel 1. Am Freitag ist der Formel-2-Leader schon dabei – für 90 Minuten auf dem Nürburgring im Alfa-Sauber. Für Giovinazzi.
Da war der offizielle Einstieg seines einzigen Vorbildes schon abenteuerlicher. Weil Jordan-Pilot Bertrand Gachot 1991 in Spa nicht dabei war (er sass wegen einer Sprayattacke auf einen Taxifahrer in London im Knast) meldete sich Schumi-Manager Weber. Er bot Jordan seinen unerfahrenen Piloten an. Mit einer Lüge: «Michael kennt jeden Meter in Spa!»
Der Rest ist Geschichte
Der Zürcher Peter Sauber zahlte für seinen Hinwiler Juniorenfahrer die 300 000 Dollar an Jordan. Siebter Startplatz, schnelles Aus (Kupplungsschaden) – und beim nächsten GP sass Schumi schon im Benetton-Ford.
Und holte in Monza mit Platz 5 hinter Mansell, Senna, Prost und Berger gleich die ersten WM-Punkte.
Schritt nach oben
Da wird Micks Weg steiler. Sein Name ebnete ihm neben seinem Talent bis jetzt fast alle Türen. Doch ab 2021 zählen nur noch die Resultate. Und da beginnt die Karriere bei Alfa-Sauber erfolgsmässig mit Fragezeichen.
Dass Mick nächstes Jahr oben fährt, ist klar. Denn der F-2-Meister darf gar nicht mehr dort starten. Dies würde auch Schumis einzigen Titelgegner, Ilott (169:191 zurück) betreffen. Der Brite sitzt am Freitag für Grosjean 90 Minuten im Haas-Ferrari.
Anfänge auf der Kartbahn
Wann wollte Mick Rennfahrer werden? Es war vor elf Jahren auf der Kartbahn in Kerpen. «Mein Vater schaute mir in die Augen und fragte: Willst du das wirklich?»
Sein Nicken als Antwort genügte. Mick: «Seither habe ich alles der Formel 1 untergeordnet.»
Schumi juniors grosse Worte
Der einst schüchterne Junge ist endlich kecker und lockerer. Dass sein Vater schon am Sonntag von Hamilton mit 91 Siegen eingeholt werden könnte, liess Mick schon bei einer Medienkonferenz in Russland kalt: «Ich glaube Lewis hatte in den letzten Jahren einen guten Lauf. Wir als Schumacher-Familie sehen das positiv, weil er ein guter Botschafter des Sportes ist!»
Und dann: «Mein Ziel wäre es, in der Formel 1 den Rekord zurückzuholen!» An Selbstvertrauen scheint es Mick nicht zu fehlen!
Sieben Namen für Haas und Alfa-Sauber
Im Transferrennen um die vier freien Plätze bei Haas-Ferrari und Alfa-Sauber sind nur noch sieben Fahrer dabei: Magnussen, Pérez, Räikkönen, Hülkenberg, Schumi, Ilott und der Russe Shwartzman.
Dass Haas an den weissrussischen Chemie-Milliardär Mazepin (dessen Sohn Nikita in der Formel 2 Fünfter ist) verkauft werden soll, bleibt wohl ein Gerücht.