Vor zwei Rennen war der Doppelbürger (seine Mutter ist Belgierin) noch WM-Vierter gewesen. Nach sieben Rennen in den Punkten und seinem zweiten Podestplatz in Monza – nach Baku 2017 auf Williams-Mercedes.
Reifenplatzer und Leclerc-Foul
Dann kam der Doppelnuller. Unverschuldet. In Mugello platzte in den vordersten Positionen ein Hinterreifen. Ab in die Reifenmauer. In Sotschi wurde er kurz nach dem Start von Leclerc im Ferrari umgedreht – aus.
Stroll wetterte zu Recht und fragte wie viele Beobachter: «Warum wurde er nicht bestraft?» Haben die Ferrari-Piloten vielleicht einen Strafen-Bonus? Jetzt hat Stroll auf WM-Rang sieben 57 Punkte – wie Leclerc!
2010 in der Ferrari Academy
Es ist interessant, dass ausgerechnet Ferrari das Talent des aufstrebenden Piloten erkannt hatte. Denn bereits 2010 wurde er sogar in die Ferrari Academy (jetzt Schumi, Ilott, Shwartzman) aufgenommen. Mit elf Jahren. Aber bald einmal ging Stroll mit seinem Vater einen eigenen Weg.
Und sammelte Titel. 2014 wurde er italienischer Formel-4-Meister, 2015 gewann er die Toyota Serie und 2016 die europäische Formel-3-Meisterschaft.
«Im T-Shirt an die Strecke …»
Stroll erinnert sich: «Der Nürburgring gehört zu meinen Lieblingsstrecken. Da brauchst du richtig Power. Zudem konnte ich dort zwei der letzten drei Rennen zum Gewinn der Formel-3-Serie holen. Das vergisst man nicht.»
Und was sagt er zu den schlechten Wetterprognosen für das Wochenende? «Da könnten wir alle überrascht werden. Ob Regen, Kälte oder Schnee – als Kanadier kennst du alle diese Bedingungen. Wir haben eine dicke Haut – und am Donnerstag werde ich bei der Streckenbesichtigung vielleicht sogar ein T-Shirt tragen.»
Vettel ist gewarnt
Wenn Stroll 2021 der neue Teamkollege des vierfachen Champions Sebastian Vettel (33) bei Aston Martin wird, muss sich der Deutsche wärmer anziehen, als ihm lieb ist.
Stroll ist gereift, schnell und macht kaum noch Fehler. Papa Lawrence hat seine Millionen bis jetzt gut angelegt.
