Bringt ein Zivilgericht endlich Licht ins Dunkel? Was wirft die enge Red-Bull-Mitarbeiterin ihrem früheren Boss eigentlich vor? Der Fall Horner hat sich jetzt auch auf die sportliche Seite verlegt. Die Thai-Mehrheitsaktionäre von Red Bull, der Yoovidhya-Clan (51 Prozent), wollen Landsmann Alexander Albon (28) nächstes Jahr wieder im Red Bull-Honda sehen!
Dies als kleine Gegenleistung für die bisher totale Unterstützung aus Thailand. Für Horner eigentlich kein Problem. Auch wenn Sportdirektor Helmut Marko (80) bei der Fahrerwahl weiter das Machtwort spricht.
Marko holte Albon zu Red Bull
Der Grazer war es auch, der 2019 den damaligen Formel-2-Gesamtdritten (hinter Russell und Norris) und Red-Bull-Ersatzfahrer nach zwölf Rennen zum Grand-Prix-Star machte. Albon, gebürtiger Brite, durfte in Belgien neben Max Verstappen sein Debüt geben. Und Pierre Gasly wurde gleichzeitig zu Toro Rosso zurückversetzt.
Der Thai verlor das Duell in den letzten neun Rennen gegen Verstappen mit nur 76:97-Punkten. 2020 (wegen Corona nur 17 Rennen) landete Albon auf dem 7. Platz, lag nach Punkten gegen den WM-Dritten Verstappen mit 105:214 zurück. Zudem verlor der Mann aus Thailand alle Trainingsduelle gegen den Holländer.
2021 musste Albon deshalb wieder in die Rolle des Ersatzpiloten schlüpfen, weil die Bullen Sergio Pérez holten! Ende Saison könnte es den Mexikaner erwischen – und Albon würde zurückkehren.
Williams lebt von Albon
Denn seit 2022 zeigt der Thai bei Williams-Mercedes solide und starke Leistungen, führte letzte Saison das Team im Alleingang mit 27 Punkten auf den 7. WM-Rang. Teamkollege Logan Sargeant (USA) lieferte gerade mal einen Punkt ab.
In Melbourne verpasste Albon am Sonntag den letzten Punkt um 0,9 Sekunden gegenüber Magnussen (Haas). Er durfte nach seinem Totalschaden am Freitag für das Rennen den Boliden von Sargeant übernehmen. Weil die Ersatzteile für ein drittes Auto fehlten!
Der Thai ist heiss
Albon ist nach 84 Grand Prix (zwei Podestplätze) gereift und in den hinteren fünf Teams sicher der stärkste Pilot. Eine Zurückbeförderung bei Red Bull wäre jetzt fast logisch.
Horner würde so seinen Thai-Schützlingen einen Gefallen tun. Und sollte Horner weg sein, tut es eben der Salzburger Red-Bull-Clan, um den momentan noch verärgerten Thai-Partnern ein Zückerchen zu geben.