Mick schweigt und jagt WM-Punkte
Schumi (53): Schon 3000 Tage ohne Hoffnung

Am Freitag steigt Mick Schumacher im Haas-Ferrari mit «grossen Hoffnungen» in seine zweite Formel-1-Saison. Er muss weiter mit dem Druck leben, dass sein Vater Michael keine Hoffnungen mehr hat.
Publiziert: 16.03.2022 um 00:27 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2022 um 07:16 Uhr
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Mick Schumacher war dabei, als sein Vater Michael im Dezember 2013 beim Skifahren verunfallte.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Bahrain

Vor 3000 Tagen geschah das Drama in den französischen Alpen. Mick war dabei, als der siebenfache Weltmeister Kopf voran gegen einen Felsen prallte.

Leben ja – aber wie?

Mit Notoperationen konnten die Ärzte zwar das nackte Leben des Deutschen retten, ihm aber keine normale Zukunft geben.

Millionen seiner Fans fragen sich noch jetzt: Was ist mit Michael Schumacher? Und Augenzeuge Mick schweigt weiter. Er darf und will die eigentlich einfachste Frage den Medien gegenüber nicht beantworten: «Wie geht es deinem Vater?» Und die Reporter haben es weltweit langsam kapiert und verschonen ihn, bringen ihn nicht in Verlegenheit.

Glaubt Todt an ein Wunder?

Auch in den bunten Blättern scheint der tragische Fall des 91-fachen GP-Siegers kein Thema mehr zu sein. Die Zeiten der Wunderheilungen und der neuen Methoden, Michael Schumacher plötzlich aufwachen zu lassen, scheinen vorbei.

Und die letzte Prognose seines Freundes und früheren FIA-Präsidenten Jean Todt (75) verhallt seit über einem Jahr immer mehr im weiten All: «Vielleicht wird uns Michael bald alle überraschen!»

Hier setzt Schumi Söhnchen Mick in ein Rennauto
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Wieder gute zweite Saison?

Für Mick Schumacher, der zwei Tage nach dem WM-Start 23 Jahre alt wird, geht es eigentlich jeden Tag darum, den Albtraum vom 29. Dezember 2013 zu vergessen.

Aber kann ein Mensch so etwas aus dem Kopf verdrängen? Wohl kaum.

Klar, der Name Schumacher hat ihm die Formel-1-Türe meilenweit geöffnet. Aber er hat dafür auch hart gearbeitet. In der Formel 3 und in der Formel 2 brauchte er jeweils die zweite Saison, um Meister zu werden. Jetzt steigt er ins zweite Grand-Prix-Jahr.

Die sieben Unfälle in der Premieren-Saison muss Mick als warnenden Erfahrungswert verbuchen.

Der B-Ferrari läuft…

Die 2022 noch stärkere Hilfe von Ferrari gegenüber dem Haas-Team (eigenes Gebäude in Maranello) zahlte sich nach dem zähen Testbeginn in Barcelona jetzt in Bahrain aus.

Der Haas mit dem Motor, Getriebe, der Vorder- und Hinterradaufhängung, der Hydraulik, Lenkung usw. von Ferrari lief jeden Tag besser – und mit dem Mazepin-Nachfolger Kevin Magnussen (29) hat Mick jetzt endlich auch den sportlichen Druck.

Zweiter hinter Verstappen

Seine zweitbeste Zeit hinter Testsieger und Weltmeister Max Verstappen (24) im Red Bull-Honda darf man nicht überschätzen, weil nicht alle unter Qualifikations-Bedingungen (weichste Reifen und fast leerer Tank) gefahren sind.

Doch die konstant schnellen Runden des Wahlschweizers zeigen, dass sein US-Team Haas nach 2021 diesmal sicher nicht wieder punktelos bleibt!

Schumi will endlich punkten

Sein 12. Platz in Budapest, wo er 2019 übrigens seinen ersten Formel-2-Sieg gefeiert hatte, wird bald nicht mehr das beste Formel-1-Resultat des Mick Schumacher sein.

Vielleicht gelingt ihm der erste WM-Punkt schon hier in Bahrain am Sonntag (TV live 16 Uhr MEZ) – oder eben 3004 Tage nach dem Skiunfall seines legendären Vaters!

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