Alles vorbei – Schumi auf Platz 2
Super-Max Testsieger – 812 km für Alfa-Sauber

48 Stunden lang hat sich die Formel 1 auf die neue Saison, die am nächsten Sonntag startet, in Barcelona und Bahrain vorbereiten können. 48 Stunden ohne richtigen Crash und mit noch weniger Aussagekraft. Alle rätseln weiter über die wahre Form ihrer Rivalen.
Publiziert: 12.03.2022 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2022 um 21:04 Uhr
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Setzt den glanzvollen Schlusspunkt auf dem Wüsten-Highway: Max Verstappen im Red Bull.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Bahrain

Wenigstens in der letzten Stunde, bei Flutlicht auf dem 5,412 km langen Wüsten-Highway, wurden einige Fahrer noch vom Ehrgeiz gepackt, holten den Hammer raus: Sprit raus und den superweichen Gummi drauf.

Verstappen setzt Schlusspunkt

Zuerst war es Weltmeister Verstappen, der an die Spitze raste. Dann wurde er von Leclerc im Ferrari abgelöst. Auch Russell und ganz am Ende Alonso klopften an die Führungstüre. Dann setzte wieder Verstappen den glanzvollen Schlusspunkt – klarer Testsieger!

Mit dem offiziellen Testschluss um 19 Uhr Lokalzeit (17 Uhr MEZ) war aber der Lärm in Sakhir bei Manama noch nicht vorbei: Mick Schumacher (22) durfte im Haas-Ferrari noch zwei Stunden solo seine Runden drehen. Warum?

Nun, die Formel 1 gestattete dem WM-Letzten 2021 vier Extra-Stunden, weil diese Woche ihre Autos zu spät am Golf ankamen.

Bald Punkte für Haas-Ferrari?

Team-Rückkehrer Kevin Magnussen (29) hatte das Solo-Training am Freitagabend mit dem Tagessieg und 1:33,207 genutzt. Für Teamkollege Schumi war dies zuerst ein Schock.

Doch mit seiner Bestzeit von 1:33,151 am Nachmittag hat der Weltmeister-Sohn zurückgeschlagen. Der Wind hat also über Nacht gekehrt. Jetzt steht der Däne unter Zugzwang.

Vor allem nachdem Schumi in der Verlängerung mit 1:32,241 noch sensationell bis auf eine halbe Sekunde an Verstappen herankam.

Hinwil darf 2021 nicht vergessen

Zu den grossen Gewinnern des letzten Testtages gehört sicher auch Alfa-Sauber. Zhou (82), der am Morgen Zweiter hinter Pérez wurde, und Bottas (68) drehten so viele Runden wie noch nie zuvor. Die 150 Runden ergeben eine Gesamtdistanz von 812 Kilometern.

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Über die Schnelligkeit des C42 kann weiter diskutiert werden. Auch wenn Bottas am Ende sensationelle Zeiten hinlegte und dann ohne Sprit liegenblieb!

Achtung, vor einem Jahr hatte Alfa-Sauber am Testende ebenfalls das viertschnellste Auto im Feld – doch man landete beim Saisonfinale in Abu Dhabi auf dem neunten WM-Rang. Vor Haas-Ferrari…

Der Ferrari-Triumph 1989 in Rio

Was die Winter-Tests auch wert sein können, zeigte sich 1989. Da schrie das Italo-Volk über die täglichen Testnachrichten jedesmal auf. Dem roten Teamleader Nigel Mansell und Kollege Gerhard Berger gelang es nie, mehr als fünf Runden am Stück zu absolvieren.

Als es zum WM-Start nach Rio de Janeiro ging, buchte Mansell seinen Rückflug mitten im Rennen und die Mechaniker wollten «für wenigstens eine gute Show» den Ferrari nicht volltanken.

Da musste der bereits angeschossene Konstrukteur John Barnard ein Machtwort sprechen: Auftanken. Und das sensationelle Rennen ist bekannt: Mansell gewann den WM-Auftakt – 7,8 Sekunden vor Alain Prost im McLaren-Honda!

Prognosen – und Paranoia

Jetzt wissen Sie, was Prognosen sehr oft wert sind. Es kann für alle immer steil nach oben gehen oder eben auch rasant abwärts.

Und wie schizophren dieser Sport im digitalen Zeitalter geworden ist, zeigt eine kleine Episode am Rande der Tests. Unser Mitarbeiter Mike Hammer sprach im Fahrerlager mit Red-Bull-Boss Horner. Dabei sagte der Brite, dass bei der Halterung der Mercedes-Rückspiegel «sicher nicht im Geiste des Reglements gehandelt wurde».

Als Hammer diesen an und für sich harmlosen Satz publizierte, war die Hölle los. Der neue Bullen-Pressesprecher behauptete Hammer hätte gar nicht mit Horner gesprochen, was nicht stimmte, weil Blick daneben stand! Nun, der Fall schaukelte sich fast zur Staatsaffäre hoch. Denn plötzlich rief die BBC London bei Hammer an und fragte: «Haben Sie wirklich mit Horner gesprochen!»

Sitzkissen im Cockpit…

Die Fahrer erwarten vor allem bei Stadtkurven ein nicht zu unterschätzendes Problem mit der Sicht bei den 18-Zoll-Vorderreifen. «Man kann aus dem Cockpit die engen Kurveneingänge bestimmt kaum sehen oder die Distanz richtig abschätzen», klagten bereits einige Piloten.

Hamilton: «Ich glaube, ich nehme ein Sitzkissen mit ins Auto.» Und Alfa-Sauber-Chef Vasseur: «Wir haben vorgesorgt. Wir können den Sitz locker nach oben schrauben!»

Darf Ricciardo starten?

Was für Überraschungen halten uns in der längsten Saison sonst noch in Atem? Nun, das Mittelfeld wird breiter. Die Teams sind wenigstens auf dem Papier enger zusammengerückt.

Und was passiert mit Corona? Der Australier Ricciardo, der sich deswegen hier in Bahrain krank meldete, müsste wegen der Isolation für den WM-Start am 20. März (unter normalen Umständen) eigentlich bei McLaren-Mercedes ersetzt werden.

Am 14. März 2020 war übrigens der WM-Start in Australien abgesagt worden – wegen eines Corona-Falles bei einem Mechaniker von McLaren!

Testresultate, 3. Tag

(Stand ohne Schumi-Zusatz)

1. Verstappen (Red Bull) 1:31,720

2. Leclerc (Ferrari) 1:32,415

3. Alonso (Alpine) 1:32,698

4. Russell (Mercedes) 1:32,759

5. Bottas (Alfa-Sauber) 1:32,985

6. Tsunoda (Alpha Tauri) 1:33,002

7. Pérez (Red Bull) 1:33,105

8. Schumi (Haas) 1:33,151

9. Norris (McLaren) 1:33,191

10. Vettel (Aston Martin) 1:33,821

11. Zhou (Alfa-Sauber) 1:33,959

12. Gasly (Alpha Tauri) 1:34,865

13. Sainz (Ferrari) 1:34,905

14. Albon (Williams) 1:35,171

15. Latifi (Williams) 1:35,634

16. Stroll (Aston Martin) 1:36,029

17. Hamilton (Mercedes) 1:36,217

18. Magnussen (Haas) 1:38,616.

*

=> Ricciardo (Corona)

=> Ocon (nicht gefahren)

Die Sauber-Stimmen

Guanyu Zhou: «Es ist ein gutes Gefühl, die Vorsaisontests mit einem starken Tag abzuschliessen: Ich habe das Gefühl, dass wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben. Es ist schön, jeden Tag konstante Fortschritte vom Team zu sehen und an einem Tag, an dem alles zusammenpasste, einige richtige Short- und Long-Runs zu absolvieren. Ich hatte meinen arbeitsreichsten Tag im Auto und konnte auch die Abläufe durchgehen, die wir am Rennwochenende nächste Woche anwenden werden: Es gibt heute Abend eine Menge zu verarbeiten, aber ich kann mit der Arbeit, die wir in der Vorsaison geleistet haben, zufrieden sein. Das Team hat grossartige Arbeit geleistet, damit ich mich wohl fühle und das nötige Rüstzeug für eine gute Vorbereitung erhalte. Ich habe das Gefühl, dass ich für den Saisonstart voll und ganz bereit bin.»

Valtteri Bottas: «Ein sehr positiver Tag, bis zu dem Problem, das uns am Ende des Tages aufgehalten hat. Wir haben hier in Bahrain definitiv mehr gelernt als in Barcelona: Es gibt immer noch ein paar kleine Probleme zu lösen, aber ich kann wirklich sagen, dass das Potenzial des Autos vorhanden ist, und am Ende des Tages fing ich an, es wirklich zu geniessen. Wir müssen sicherstellen, dass wir alle Probleme angehen und dafür sorgen, dass sie nicht wieder auftreten, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die nächsten Tage dafür nutzen werden. Wenn man sich unsere Leistung ansieht, haben wir viel über unser Auto gelernt, und wir werden nächste Woche weiter lernen. Ich bin bereit, wir als Team sind bereit und ich kann es kaum erwarten, das Rennen zu fahren.»

Guanyu Zhou: «Es ist ein gutes Gefühl, die Vorsaisontests mit einem starken Tag abzuschliessen: Ich habe das Gefühl, dass wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben. Es ist schön, jeden Tag konstante Fortschritte vom Team zu sehen und an einem Tag, an dem alles zusammenpasste, einige richtige Short- und Long-Runs zu absolvieren. Ich hatte meinen arbeitsreichsten Tag im Auto und konnte auch die Abläufe durchgehen, die wir am Rennwochenende nächste Woche anwenden werden: Es gibt heute Abend eine Menge zu verarbeiten, aber ich kann mit der Arbeit, die wir in der Vorsaison geleistet haben, zufrieden sein. Das Team hat grossartige Arbeit geleistet, damit ich mich wohl fühle und das nötige Rüstzeug für eine gute Vorbereitung erhalte. Ich habe das Gefühl, dass ich für den Saisonstart voll und ganz bereit bin.»

Valtteri Bottas: «Ein sehr positiver Tag, bis zu dem Problem, das uns am Ende des Tages aufgehalten hat. Wir haben hier in Bahrain definitiv mehr gelernt als in Barcelona: Es gibt immer noch ein paar kleine Probleme zu lösen, aber ich kann wirklich sagen, dass das Potenzial des Autos vorhanden ist, und am Ende des Tages fing ich an, es wirklich zu geniessen. Wir müssen sicherstellen, dass wir alle Probleme angehen und dafür sorgen, dass sie nicht wieder auftreten, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die nächsten Tage dafür nutzen werden. Wenn man sich unsere Leistung ansieht, haben wir viel über unser Auto gelernt, und wir werden nächste Woche weiter lernen. Ich bin bereit, wir als Team sind bereit und ich kann es kaum erwarten, das Rennen zu fahren.»

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