Alfa-Sauber konnte sich bei der Entwicklung des C43 einen Luxus erlauben, den sich nur wenige im Feld leisten konnten: Weil der Vorgänger als einziges Auto der Generation 2022 keine Gewichtsprobleme hatte, war man nicht gezwungen, ein neues Monocoque zu bauen.
Dort sparen die Ingenieure für gewöhnlich am meisten Gewicht ein. Sauber übernahm aus Kostengründen das alte Chassis und damit gleichzeitig auch die Vorderradaufhängung – hier will man eventuell 2024 Hand anlegen.
Durch die Übernahme musste man auch das einzigartige Konzept des Überrollbügels mitnehmen, obwohl sich hier die Regeln geändert haben. Sauber verstärkte dort die Struktur nach dem Zhou-Crash in Silverstone – und erfüllt nun freiwillig sogar schon die Anforderungen für 2024!
Beim Aerodynamik-Konzept hat man sich von Red Bull inspirieren lassen. Das Mercedes-Konzept konnte man schnell als uninteressant identifizieren. Schon 2022 wollte Sauber während der Saison in Richtung Red Bull bauen. Das gelang aber nur eingeschränkt, weil die Kühler im Weg standen. Jetzt hat man die Kühler so angeordnet, dass die Luft über die Seitenkästen nach unten in Richtung Diffusor kann.
Lieber selber bauen als von Ferrari kaufen
Am meisten Arbeit steckte man aber – ebenfalls aus aerodynamischen Gründen – in die Hinterachse. Dafür musste das Getriebegehäuse, das man seit 2022 selbst baut, neu gestaltet werden. Früher kaufte man das Getriebegehäuse von Ferrari. Aus Kostengründen baut man es nun lieber selbst. Das Reglement schreibt nämlich bei gekauften Teilen einen Fixpreis vor, Hinwil schafft es günstiger. Dazu hat man technische Freiheiten. Diese nutzte man schon 2022 mit dem Wechsel auf Druckstreben. Das Konzept (auch Red Bull fährt so) behält man, bringt aber die Querlenker komplett neu an. Auch hier hat man sich von Red Bull inspirieren lassen.