Führungswechsel in der Formel 1
Chase Carey hat genug – Ex-Ferrari-Chef kommt

Der Namen waren viele. Toto Wolff, Christian Horner, Zak Brown wurden als Nachfolger von Chase Carey (66) als Formel-1-Geschäftsführer von Liberty genannt. Fehlanzeige.
Publiziert: 23.09.2020 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2020 um 07:33 Uhr
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Chase Carey hat genug.
Foto: Formula 1 via Getty Images
Roger Benoit

Die Amerikaner, die vor knapp vier Jahren das GP-Business für über acht Milliarden kauften, legen die Geschicke jetzt in die Hände eines früheren Ferrari-Chefs: Stefano Domenicali (55).

Seit 1991 bei Ferrari …

Der in Imola geborene Manager kam 1991 direkt von der Uni Bologna mit einem abgeschlossenen Studium (Betriebswissenschaft) zu Ferrari. Er klopfte erfolgreich an, bekam einen Job in der Administration, dann beim Management.

… und im April 2014 gefeuert

Domenicali arbeite sich im Stile des jetzigen Teamchefs Mattia Binotto (50) in Maranello die Karriereleiter hoch. Domenicali war zu den goldenen Schumi-Zeiten mit fünf Titeln (2000 bis 2004) Sportchef. 2007 wurde er dann zum Teamchef befördert – und im April 2014 entlassen.

Zu erfolglos. Binotto muss jetzt wohl über seinen von oben (Elkann, Camilleri) gesicherten Job schmunzeln …

Der im Zirkus beliebte Domenicali ging zu Volkswagen und wurde ab 2016 auch bei der VW-Tochter Lamborghini CEO. Bis heute.

Hatte Carey jemals Spass?

Carey, der am 23. Januar 2017 Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone nach über 40 Jahren ablöste, schien nach aussen nie richtig Spass am verantwortungsvollen Job zu haben. Vor knapp einem Jahr war schon Kommunikationschef Sean Bratches aus dem Rampenlicht abgehauen.

Doch Carey und Bratches wollen offenbar für Liberty Media jetzt als F1-Berater weiter ihre Direktorengehälter beziehen.

Ist seine Ferrari-Liebe erloschen?

Mit Domenicali ist jetzt ein richtiger Racer an der Spitze. Seine rote Vergangenheit könnte ihn bei einigen «Kriegen» zwischen den Teams vielleicht zum Nachteil ausgelegt werden.

Doch der Italiener hat einen Vorteil: Das neue Concorde Agreement (F1-Gesetz) wurde vor wenigen Wochen nach harten Diskussionen erneuert und bis 2025 von allen Teams unterschrieben. Allerdings mit einer jährlichen Ausstiegsklausel, was nur wenige wissen.

Bernie: «Stefano ist ein guter Mann»

Und was sagt Ecclestone, der am 28. Oktober 90 Jahre alt wird? Der Brite zu BLICK: «Stefano hat mich um Rat gefragt. Er ist ein guter Mann, dem man trauen kann. Er ist auch sehr gut vernetzt. Ob er in kritischen Zeiten aber auch stark genug ist, wird sich weisen!»

Bernie, dessen Sohn Ace am Mittwoch 12 Wochen alt wurde: «Wir sind so froh, dass wir hier in Gstaad seit über 30 Jahren ein sicheres Zuhause haben. In England und Brasilien ist ja weiter die Corona-Hölle los!»

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