Ex-Ferrari-Chef Todt leidet mit
«Mein grösster Erfolg? Ich wurde nicht gefeuert!»

Ferrari ist in eine Sackgasse gerast. Der 1000-fache GP-Teilnehmer liegt als WM-Sechster nur noch 13 Punkte vor Alpha Tauri-Honda! Alle suchen nach Lösungen – und die Italo-Medien flippen aus.
Publiziert: 15.09.2020 um 18:22 Uhr
|
Aktualisiert: 22.09.2020 um 09:52 Uhr
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Jean Todt leidet mit seinem ehemaligen Team mit.
Foto: keystone-sda.ch
Roger Benoit

Auch der FIA-Präsident Jean Todt (74), der jetzt die Formel 1 souverän durch die Corona-Saison dirigiert, hat Mitleid mit den Roten. Klar, von 1993 bis 2008 war er in Maranello der Chef.

Baustelle mit falschen Puzzle-Teilen

Todt: «Ich mag keinen leiden sehen. Egal wer er ist. Ferrari ist aber nicht mehr mit dem Team zu vergleichen, das ich 1993 übernommen hatte. Ich hätte damals gerne so eine Startbasis gehabt. Denn Ferrari ist heute eine starke Organisation. Es passen nur einige Baustellen in diesem komplizierten Puzzle nicht!»

Binotto: «Wir kommen da raus»

Ob Baumeister Mattia Binotto (50) die Kritik von aussen (auch von Ex-Pilot Gerhard Berger in einem Sobli-Interview) zu Herzen nimmt? Es macht nicht den Anschein, zu gross ist sein Ehrgeiz, sein Machtgehabe.

«Natürlich sind die Resultate enttäuschend. Aber wir kommen da raus, auch wenn es einige Zeit dauert!» Mattia spricht wohl von Jahren …

«Michael rettete meinen Kopf!»

Was hat Todt in seiner 15-jährigen Karriere bei Ferrari am stolzesten gemacht? Der Franzose lächelt: «Dass ich die Fabrik aus eigenen Stücken verlassen habe und nicht rausgeworfen wurde!»

Todt weiter: «Zweimal stand ich vor dem Rausschmiss. 1996 und 1999 forderten die Italo-Medien meinen Kopf! Beim ersten Mal hat mich Michael Schumacher gerettet. Er hat gesagt: ‹Wenn Jean geht, haue ich auch ab!› Er hatte dafür eine Klausel im Vertrag!»

Todt: 6 rote WM-Titel …

Der Supererfolg von Jean Todt mit sechs WM-Titeln von Schumi (2000 bis 2004) sowie von Räikkönen (2007): Er lockte 1996 den damaligen Doppel-Weltmeister Michael Schumacher von Benetton nach Maranello.

… und 97 GP-Siege

Es war Todts erster grosser Puzzlestein bei Ferrari bevor die Techniker Ross Brawn und Rory Byrne nach Italien lockte. Das goldene Quartett mit 97 GP-Siegen (72 allein durch Schumi) wird ewig unerreicht bleiben. Jetzt wartet Ferrari wohl noch lange auf den 239. Formel-1-Sieg.

Stand Teamwertung 2020
  1. Mercedes 325
  2. Red Bull-Honda 173
  3. McLaren-Renault 106
  4. Racing Point-Mercedes 92
  5. Renault 83
  6. Ferrari 66
  7. Alpha Tauri-Honda 53
  8. Alfa-Sauber 4
  9. Haas-Ferrari 1
  10. Williams-Mercedes 0
  1. Mercedes 325
  2. Red Bull-Honda 173
  3. McLaren-Renault 106
  4. Racing Point-Mercedes 92
  5. Renault 83
  6. Ferrari 66
  7. Alpha Tauri-Honda 53
  8. Alfa-Sauber 4
  9. Haas-Ferrari 1
  10. Williams-Mercedes 0
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