Freude und Ärger beim deutschen Duo
Wohin führen die Wege von Schumi und Vettel?

Das Baku-Chaos (Verstappen, Hamilton und Bottas ohne Punkte) hat die beiden deutschen Fahrer auf ihre besten Plätze 2021 gespült: Sebastian Vettel (33) wurde sensationell Zweiter, Mick Schumacher (22) landete auf Platz 13.
Publiziert: 08.06.2021 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2021 um 16:56 Uhr
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Angespanntes Verhältnis: Nikita Mazepin (l.) und Haas-Ferrari-Teamkollege Mick Schumacher.
Foto: imago images/HochZwei
Roger Benoit

Für Vettel war der 122. Podestauftritt im 262. Rennen eine Erlösung. Nach dem Horror-Start bei Aston-Martin-Mercedes: Zweimal 15. und zweimal 13. Die beiden Strassenrennen brachten den vierfachen Weltmeister nach dem 5. Platz in Monaco jetzt wieder mit total 28 WM-Punkten ins Rampenlicht: «Natürlich habe ich in Baku profitiert. Doch das Vertrauen ins Auto ist jetzt voll da. Ich bin bereit!»

Aston Martin will 300 Leute mehr

Das muss der Mann aus Ellighausen TG auch sein. Sein Vertrag läuft erst Ende 2022 aus – und sein Ziel bleibt: Grand Prix-Siege. Im Stroll-Team, das sein Werk direkt neben Silverstone hat, gibt man Vollgas: Die «Grünen» wollen ihre Belegschaft von 500 auf 800 Leute aufstocken. Trotz der jetzt eingeführten Budget-Obergrenze, die die Topteams zum Mitarbeiter-Abbau zwingt!

«Bei Sebastian war der schlechte Start eine rein mentale Sache. Jetzt scheint er im Kopf wieder frei zu sein», sagt sein Freund und Förderer Bernie Ecclestone (90), «auch wenn er mir kaum noch telefoniert!»

Haas nur ein Stolperstein

Auch bei Schumi (22) liegen die meisten Probleme – neben dem schwachen Auto – im mentalen Bereich. Der Weltmeister-Sohn merkt immer mehr, dass der Zwei-Jahres-Vertrag bei Haas-Ferrari zum Stolperstein in seiner Karriere werden dürfte. Wer ist schon an ihm wirklich interessiert?

Und sein schlechtes Verhältnis zu Teamkollege Nikita Mazepin (er ist 20 Tage älter als Mick) hilft ihm auf dem Weg nach oben auch nicht. Seine Fast-Karambolage mit dem Russen in Baku («Will er uns umbringen?») zeigt die Problematik beim WM-Letzten. In der offiziellen Teammitteilung erwähnt Schumi die Sache übrigens nicht mit einem Wort.

Haug: «Mick muss lauter werden!»

«Mick muss unbedingt lauter werden, man muss ihn hören. Wenn er mal laut wird, dann hat er allen Grund dafür», sagt Ex-Mercedes-Chef Norbert Haug nach dem GP Aserbaidschan. Doch Haug vergisst: Papa Mazepin hält das US-Team mit seinen Millionen am Leben!

Und so kann der Südtiroler Teamchef Günter Steiner eigentlich immer nur gute Miene zum bösen Spiel machen.

Hinwil ist bis 2022 besetzt

Für Schumi war es fatal, dass ihn Ferrari 2020 (trotz einiger Testeinsätze) nicht nach Hinwil in die GP-Schule schickte. Jetzt ist der Alfa-Sauber-Zug vorerst abgefahren.

Denn mit Ersatzfahrer Callum Ilott (23), Ferrari-Academy-Star Robert Shwartzman (21) und Théo Pourchaire (17) aus dem Sauber-Talentschuppen stehen für 2022 gleich drei Kandidaten vor den Hinwiler Toren. Wenn das Duo Räikkönen und Giovinazzi nach drei Jahren gesprengt wird.


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