Pérez und Sainz schlugen Teamleader
Hat Mercedes nur geblufft? Alfa-Sauber entzückt Fans

Beim letzten Baku-Rennen 2019 siegte Bottas 1,5 Sekunden vor Hamilton. Am ersten Trainingstag geigten beide Mercedes im Niemandsland herum. Die Show machten Red Bull-Honda sowie Ferrari. Erstmals am Freitag sehr gut dabei: Alfa-Sauber. Dürfen die Fans hoffen?
Publiziert: 04.06.2021 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2021 um 20:21 Uhr
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Charles Leclerc testet in Baku im Ferrari.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit (Text) und Lukas Gorys (Fotos)

Für den früheren Hinwiler Fahrer Charles Leclerc (23) begann die Punkte-Show seiner Karriere – in Baku 2018. In seinem Lehrjahr bei Sauber glänzte der Monegasse bei seinem ersten vierten Grand-Prix-Auftritt mit dem sechsten Platz. Gestartet war Leclerc im Hinwiler Team aus der 13. Position!

Sainz greift Leclerc an

Jetzt ist Leclerc bei Ferrari längst die Nummer 1, auch wenn ihm der rote Neuling Carlos Sainz das Leben schwerer macht, als er es erwartet hatte!

Im zweiten Training lagen die beiden Ferrari vorne, bis Leclerc den Boliden in die Tecpro-Mauer setzte und der fast überfallartige Angriff von Red Bull-Honda kam. Kann Pérez mit seinem Teamkollegen Verstappen endlich Schritt halten. Ohne eine grosse Punktezahl des Mexikaners (2021 noch nie auf dem Podest) können die Bullen ihre WM-Führung gegen Mercedes (149:148) nicht halten.

Hamilton noch etwas ratlos

Das 6. von den weiterhin 23 geplanten Rennen 2021 steht vor allem mit zwei Fragen im Mittelpunkt: Kann Sir Lewis Hamilton (36) die am Mittelmeer verlorene WM-Führung (101:105) gegen Bulle Max Verstappen (23) jetzt am Kaspischen Meer zurückholen?

Der Holländer liegt übrigens erstmals in seiner Formel-Karriere (Gesamtdritter 2014 in der Formel 3-EM und nach 124 Rennen in der Formel 1) an der Spitze des Klassements.

Und Hamilton rätselte am Freitag aus dem Cockpit: «Macht irgendetwas. Ich komme hier nicht weiter. Keine Ahnung, warum ich so viel Zeit verliere ...» Nun, der Topspeed stimmt, Mercedes verliert seine ganze Zeit in den langsamen Ecken.

Sieben Teams illegal?

Die zweite Frage: Kommt es in Baku zum grossen Heckflügel-Streit? Mercedes und seine Motorenkunden Aston Martin und McLaren schliessen es nicht aus. Sie beschuldigen alle andern sieben Teams, dass sich deren Heckflügel zu stark bewegt. Obwohl der neue Verbiegungs-Test der FIA erst ab dem 15. Juni gilt, mussten alle Team schon für Baku gewisse Änderungen anbringen.

Man spricht da von zwölf Kreuzmarken. Mit diesen Markierungen kann man auch anhand der TV-Aufnahmen der rückwärts gerichteten Kamera feststellen, um wie viel sich der Flügel bei Topspeed verbiegt.

Super-Max ist sauer

Die FIA: «Wir wollen mal sehen, wie weit die Teams gehen!» Wenn einer übertreibt, könnte es schon am Samstag zu einem Protest in Aserbaidschan kommen.

Für WM-Leader Verstappen ist dieses Hickhack (wie für seinen Chef Christian Horner) einfach lächerlich: «Warum spricht niemand über den Frontflügel bei Mercedes? Ist dort alles legal?» Nun, mit diesem schon wochenlangen Streit müssen die Fans leider leben.

Scharfe Ecke entschärft

Zur Sicherheit in der teuflischen Kurve 8 in der Innenstadt, wo Leclerc 2019 den Ferrari zerlegte, wurde innen der Randstein entfernt. Ob es hilft, wird spätestens die Qualifikation am Samstag ab 14 Uhr (TV live) zeigen…

Das andere Problem: Seit die beiden Freitagstrainings nur noch jeweils über eine Stunde (vorher 90 Minuten) gehen, haben es die Teams schwer, die früheren Longruns durchzuführen. Und dann auch die nötigen Schlüsse über den Reifenverschleiss usw. zu ziehen.

Strafumzug für Tsunoda

Der einige Neuling ohne jegliche Baku-Erfahrung: Yuki Tsunoda (21). Der Japaner sorgte nach 30 Minuten mit einem Ausflug in den Notausgang für gelbe Flaggen.

Seit seinem 9. Platz bei der GP-Premiere in Bahrain geht es mit Tsunoda eigentlich nur noch abwärts. Jetzt ist der Asiate in England abgehauen und wohnt jetzt praktisch neben der Fabrik von Alpha Tauri-Honda im italienischen Faenza.

Diese wohnliche Entscheidung hat das Team um Franz Tost getroffen, so dass Tsunoda jetzt täglich um 9 Uhr in der Fabrik mit dem Training beginnen kann. In Bahrain hatte Bullen-Sportchef Helmut Marko noch vom «grössten Talent der letzten Jahre» gesprochen.

Das sagt Sauber

Kimi Räikkönen: «Das war ein guter Start ins Wochenende. Das Auto fühlt sich gut an, auch wenn wir noch vieles verbessern können. Der Tag wurde dann von den vielen gelben und roten Flaggen unterbrochen. Aber das ist ja für alle gleich.»

Antonio Giovinazzi: «Das Auto ist gut und wir haben im zweiten Training noch einen Schritt vorwärts gemacht. Sowohl im Quali- als auch im Renn-Modus sind wir gut unterwegs. Es ist erst Freitag, aber ich bin mit Platz 7 sehr zufrieden.»

Kimi Räikkönen: «Das war ein guter Start ins Wochenende. Das Auto fühlt sich gut an, auch wenn wir noch vieles verbessern können. Der Tag wurde dann von den vielen gelben und roten Flaggen unterbrochen. Aber das ist ja für alle gleich.»

Antonio Giovinazzi: «Das Auto ist gut und wir haben im zweiten Training noch einen Schritt vorwärts gemacht. Sowohl im Quali- als auch im Renn-Modus sind wir gut unterwegs. Es ist erst Freitag, aber ich bin mit Platz 7 sehr zufrieden.»

Lebenszeichen aus Hinwil

Bei Alfa-Sauber hofft man weiter auf bessere Punktezeichen. Ein Zähler 2021 ist fast ein Witz. Auch nach dem ersten Baku-Training grüssten die Hinwiler aus dem Mittelfeld. Der C41 von Räikkönen (11.) und Giovinazzi (12.) ist dem Williams-Mercedes und Haas-Ferrari klar überlegen. Dieses Fahrerquartett lag vor der Mittagspause auf den letzten vier Plätzen.

Am Nachmittag kaum eine Änderung. Der Alfa-Sauber zeigte weiter seine Qualitäten (7. Giovinazzi, 12. Räikkönen), während die zwei Teams hinter dem Hinwiler Team auf dem 6003 Meter langen Kurs weiter nicht von den letzten vier Positionen wegkamen. So würde es am Samstag in der Qualifikation erstmals 2021 das britische Supertalent George Russell (Williams) im ersten der drei Teile der Zeitenjagd erwischen!

Kein GP in Singapur

Der GP Singapur ist wie 2020 offiziell abgesagt. Das Rennen hätte am 3. Oktober steigen sollen - es wurde noch kein Ersatzrennen gefunden. Auch andere WM-Läufe des optimistischen 23-Rennen-Kalender könnten noch Corona zum Opfer fallen. In Singapur ist bei Einreise weiter eine 21-Tage-Quarantäne angesagt

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Die Resultate des 2. freien Trainings zum GP Aserbaidschan


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