Das Podest
1. Charles Leclerc (Mon, Ferrari)
2. Oscar Piastri (Aus, McLaren-Mercedes) +7,152
3. Carlos Sainz (Sp, Ferrari) +7,585
Endlich klappt es mit dem Heimsieg von Charles Leclerc (26)! Zwei Pole-Chancen hat der Monegasse in seiner Heimatstadt vergeben, die dritte nutzt er. Der euphorische aktuelle WM-Zweite: «Schon in den Anfangsrunden waren die Fans unglaublich. Es war eine riesige Freude, meine Freunde auf den Balkonen zu sehen. Danke für alles.»
2021 brach auf dem Weg zur Startaufstellung die Antriebswelle. 2022 wurde er nach einem Boxenchaos nur Vierter. Jetzt löst Leclerc sein Siegesversprechen ein. Aus 24 Poles hat er insgesamt nun 5 Siege eingefahren, diese Horrorbilanz leicht aufgebessert. Insgesamt ist es sein sechster Sieg – sein erster seit Spielberg 2022. Auch Verfolger Piastri gratuliert: «Charles war unglaublich gut über das ganze Wochenende, in jeder Session. Ich bin glücklich.»
Das Rennen
Zum Start um 15 Uhr gibts einen Trümmerhaufen. Die Sky-Kommentatoren sagen es treffend: «Das war eine teure erste Runde.» Das Auto von Bullen-Pilot Sergio Pérez ist heftig demoliert und nur noch ein Wrack. Zum Glück passiert hier nichts Schlimmeres. Der Mexikaner mit 6 GP-Siegen ist ins Sandwich der beiden Haas-Ferrari-Piloten Magnussen und Hülkenberg geraten, der Däne erwischt ihn am Hinterrad. Magnussen danach: «Er muss halt Platz lassen!» Kann man auch anders sehen. Das Ganze wird von der Rennleitung als Rennunfall taxiert. Rote Flagge, die Fahrer können wieder aussteigen, bis alles weggeräumt ist. 45 Minuten dauert der Unterbruch!
Alles zum GP Monaco
Die drei sind nicht die einzigen Opfer nach dem Start. Auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz erwischt es, er muss nach dem Reifenschaden sein Auto abstellen. Sein Glück ist, dass es die rote Flagge gibt. So kriegt er beim Wiederbeginn um 15.45 Uhr eine zweite Chance, er verteidigt dann Platz 3. Nach dem ersten Start vor dem Abbruch crashen auch noch zwei Teamkollegen, die beiden Alpine von Esteban Ocon, der Pierre Gasly vor dem Tunnel zu überholen versucht. Ocon lupfte es von der Strecke, Gasly flucht über Funk: «Was macht er da?» Für Ersteren ist das Rennen auch gleich nach Beginn zu Ende – zusätzlich kriegt er fünf Strafplätze für Montreal, das nächste Rennen.
Dann sind die Positionen bezogen, Leclerc dreht an der Spitze vor Piastri seine Runden bis zum Sieg. Bei Rennhälfte ist es so weit: Der Leader pirscht sich von hinten an die Kick-Sauber-Piloten heran, um sie zu überrunden. Und WM-Dominator Max Verstappen? Der Holländer beginnt auf Platz 6 und fährt ins Ziel auf Platz 6 – sein Vorsprung in der WM-Wertung schrumpft von 48 auf 31 Punkte.
Kick-Sauber
13. Valtteri Bottas (Fi) +2 Runden
16. Guanyu Zhou (Chn) +2 Runden
Die Hinwiler schiffen sich zwar durch das Start-Chaos herum. Und in Runde 18 fährt Valtteri Bottas mit frischen Reifen die schnellste Runde, die hinter dem gestauten Feld lange bestehen bleibt, bis sie Hamilton in Runde 54 knackt und bis am Schluss behält.
Ein weiterer Mini-Erfolg: In Runde 54, kurz bevor Bottas seine schnellste Runde verliert, gelingt ihm das seltene Überholmanöver in diesem Rennen – der Finne schnappt sich Williams-Pilot Sargeant.
Doch dann der böse Rückschlag: Sargeant schnappt im Gegenzug kurz vor Schluss Bottas-Teamkollege Guanyu Zhou, der auf dem letzten Platz vor den vier Ausfall-Piloten ins Ziel dümpelt. Dies nach den peinlichen Auftritten in den Trainings und der Quali vor dem GP.
Das gibt zu reden
Die Zahlen zum prestigeträchtigen GP im Fürstentum am Mittelmeer. Blick gibt die Übersicht: Die Strecke ist auf den 3337 Metern mit den 19 Kurven gleich mit 21 km Leitplanken und 710 Streckenposten sowie 110 Feuerwehrleuten abgesichert. Auf 900 Metern werden die Fahrer mit Tecpro-Mauern doppelt geschützt. Der Quadratmeter dieser Plastik-Elemente kostet allein 15'000 Euro. Mehr Zahlen gibts hier!
So gehts weiter
Wie üblich nach dem GP Monaco: Es geht nach Kanada. In zwei Wochen findet in Montreal am 9. Juni der 9. GP der Saison statt.