Ferrari in der Dauer-Krise?
Ex-Boss Montezemolo wollte helfen – abgelehnt!

Mit blutenden Herzen blicken die Ferrari-Fans den kommenden Doppel-Rennen in Silverstone entgegen. Für das Resultat 2019 würden alle sofort unterschreiben: 1. Hamilton, 2. Bottas, 3. Leclerc.
Publiziert: 21.07.2020 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2020 um 07:46 Uhr
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Für Luca di Montezemolo ist Ferrari eine Herzensangelegenheit.
Foto: Keystone
Roger Benoit aus Budapest

Ferrari ist nach der Schmach von Ungarn von der sonst eher gütigen Italo-Presse für einmal wieder geprügelt, ja fast gesteinigt worden!

Binotto muss vom hohen Ross

Man sieht mit dem umstrittenen Chef Mattia Binotto (50) keine Zukunft. Ausser der ehrgeizige Italiener, der sein Ingenieur-Studium in Lausanne abschloss, steigt endlich von seinem hohen Machtsessel runter. Und verteilt die Verantwortung auch an andere Leute.

Rennleiter von Clay und Niki

Einer wollte jetzt in der grössten Roten Krise der letzten Jahre helfen: Luca Cordero di Montezemolo (bald 73). Der in Italien angesehene Geschäftsmann (auch bei der Alitalia an der Spitze) hatte bei Ferrari und Fiat bis 2010 alle hohen Posten ausgeübt.

Ab 1974 führte er als Ferrari-Rennleiter auch das harmonische Duo Niki Lauda und Clay Regazzoni – und wurde mit dem 2019 verstorbenen Wiener zweimal Weltmeister!

«Es kann noch schlimmer werden»

«Ich bin sehr besorgt. Die Organisation in Maranello muss sofort geändert werden. Wenn das Auto nicht besser wird, werden die nächsten Jahre noch schlimmer!»

Montezemolo wollte jetzt helfen. «Das bin ich meiner lebenslangen Liebe schuldig. Aber ich habe keine Chance!» Ferrari hat das weltweit erfolgreiche Aushängeschild offenbar seit Jahren auf die schwarze Liste gesetzt.

«Vettel-Trennung kam zu früh»

Der adlige Montezemolo kritisierte auch die frühe Bekanntgabe der Trennung von Sebastian Vettel (33). «Jetzt ist der Druck auf Leclerc noch grösser. Und er hat für das Team eigentlich noch nichts gewonnen, muss jetzt mit der schwierigen Situation als Leader umgehen. Doch Ferraris Probleme sind bestimmt nicht die Fahrer, sondern das Auto.»

Perez: «Habe schon Angebot!»

Bei Racing Point-Mercedes hat sich Sergio Pérez wohl damit abgefunden, dass er das Stroll-Team wechseln muss, wenn Vettel 2021 tatsächlich zu Aston Martin kommt: «Als Teambesitzer und Vater von Lance würde ich doch nie den Sohn rauswerfen!»

Der Mexikaner verriet, dass sich bereits ein Team bei ihm gemeldet hat. Die Auswahl an freien Plätze ist beschränkt: Nur noch Haas und Alfa-Sauber sind offen!

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