Am 3. Januar 2023 wird der siebenfache Formel-1-Weltmeister 54 Jahre alt. Und jetzt, neun Jahre oder 470 Wochen nach seinem Ski-Unfall in Méribel, wissen wir weiter so wenig wie damals! Die Hirnschäden stoppten schon am 29. Dezember 2013 sein normales Dasein. Zwei Notoperationen hielten ihn am Leben.
Bunte: «Er kann wieder gehen!»
Seither wurde der 91-fache GP-Sieger, der 17 schwere Formel-1-Unfälle überlebte, schon mehrmals auf den sozialen Medien für tot erklärt – oder «Die Bunte» liess ihn 2015 auf dem Titelblatt sogar exklusiv wieder gehen!
Aber ausser Dementis kommt nichts aus der weiterhin streng bewachten Villa am Genfersee. Managerin Sabine Kehm (57) kann die Frage «Wie geht es Schumi?» nicht mehr hören. Sie sagt richtig: «Jede Aussage würde nur die Tür für neue Spekulationen öffnen.»
Tägliche Betreuung
Nach dem ersten gemeinsamen Familienfoto zu Weihnachten 2022 ist klar: Man will Michael, wegen des drohenden Muskelschwundes täglich von Physiotherapeuten betreut, weiter nicht der Öffentlichkeit zeigen. Weder im Bett noch im Rollstuhl. Da greift die Privatsphäre.
Wie sagte einst Dalai Lama: «Denke daran, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist.» Für viele Fans ist das jedoch nicht befriedigend. Aber wie viele seiner Anhänger wollen nach neun Jahren wirklich noch wissen, wie es Michael Schumacher geht?
2018 waren es 71 Prozent
Am 29. Dezember 2018 ergab ein Voting auf Blick-Online, dass von den rund 60'000 Stimmen 71 Prozent für eine offene Kommunikation waren. Jetzt dürften es nicht mal mehr die Hälfte sein. Ein weiblicher Fan: «Die Menschheit muss nicht alles wissen, die Leidtragenden sind immer die Familien.»
Gilt aber im Filmbusiness, der Politik oder in den Königshäusern nicht. Dort schreit die Öffentlichkeit bei einem Unfall, Krankheit oder Verbrechen tagelang nach Aufklärung.
Pause nach Haas-Abenteuer
Nun, Michael Schumacher lebt spätestens seit dem Formel-1-Start seines Sohnes Mick (23) im März 2021 in den Herzen vieler Anhänger weiter.
Doch nach zwei Jahren, 43 Rennen, vielen Crashs und zwölf WM-Punkten wurde Mick bei Haas-Ferrari aus dem Verkehr gezogen. Jetzt muss Schumi junior als Ersatzfahrer bei Mercedes auf Glück oder vielleicht den Hamilton-Rücktritt Ende Saison 2023 hoffen …
«Ich gehöre in die Formel 1»
Der Pilot mit dem grossen Namen im Rucksack gibt sich weiter kämpferisch: «Ich werde es schaffen. Ich werde meinen Kritikern beweisen, dass ich in die Formel 1 gehöre!» Nur: Dazu braucht es nicht nur an einigen Freitag-Trainings ein gutes Auto!
Bei Mercedes hat man Mick also nach dem «Rauswurf» mit dem Fallschirm aufgefangen. Und damit in Deutschlands Medien so eine Art Sympathiewelle für die Nobelmarke ausgelöst. Und den Raum für Spekulationen geöffnet. Onkel Ralf Schumacher: «Vielleicht schmeisst Hamilton plötzlich hin, wenn ihm Russell dauernd davonfährt!»
Der unheimliche Druck
Micks früherer Traum vom «Weltmeister-Titel mit Ferrari» ist geplatzt. Nach fast fünf Jahren wurde ihm der rote Teppich in Maranello weggezogen. Er wurde aus der Academy entlassen.
Einige Experten sprechen Mick Schumacher sogar das grosse Talent ab, sagen, dass er bisher nur von seinem prominenten Namen profitiert hat.
Das weiss natürlich der frühere Formel-2- und Formel-3-Meister selbst. Auch wenn ihm bisher keine grossen Steine in den Weg gelegt wurden, so muss man zu seiner Ehrenrettung sagen: Kein anderer Pilot in der Formel 1 stand je unter einem solchen Druck.
Das Drama von Méribel
Mick war vor neun Jahren beim Unfall seines Vaters dabei. Er erlebte den Horror mit 14 Jahren also hautnah mit. Das Drama: Michael stürzte mit der Helmkamera und schlug auf einen Felsen. Dabei soll sich ein Stift in die Schädeldecke gebohrt haben!
Seither darf der Sohn öffentlich nicht über diese schwere Zeit reden. Wie schnell war sein Vater damals unterwegs? Wie weit fuhren sie neben der abgesteckten Piste?
Sein grösster Wunsch
Mick Schumacher muss seit neun Jahren schweigen. Erst in einer kürzlichen Netflix-Dokumentation der Familie Schumacher sagte Mick einen Satz, der eigentlich die hoffnungslose Situation brutal aufdeckt: «Ich würde alles geben, wenn ich noch einmal mit meinem Vater reden könnte!»
An Wunder glaubt schon lange keiner mehr. Nur Michaels Freund, der Franzose Jean Todt (76), mit dem er fünf WM-Titel bei Ferrari feierte, lässt in seinen wenigen Interviews noch etwas Hoffnung aufkommen. «Ich weiss alles über Michael. Ich schaue viele Rennen mit ihm vor dem Fernseher. Vielleicht sehen wir ihn eines Tages wieder im Fahrerlager!»
Wer kennt Jeremy Martin?
Kein Neurologe, der die Krankheits-Akte von Jeremy Martin kennt, würde zu dieser waghalsigen Prognose einen Kommentar abgeben. Jeremy Martin hiess vor über acht Jahren Patient Michael Schumacher im Spital von Lausanne.
Der Akten-Dieb erhängte sich
Damals, 2014, klaute ein Deutscher als Rega-Kadermitglied die heissen Papiere – und bot sie für rund 50'000 Euro verschiedenen Medien an. Alle lehnten ab.
Der 54-jährige Mann flog als Akten-Dieb auf und erhängte sich kurz darauf in Zürich in seiner U-Haft-Zelle. Das war am 5. August 2014.