Enttäuschung in Zug. Statt, wie beantragt, mit einem Frauenteam nächste Saison direkt in der höchsten Liga Women’s League starten zu können, müsste man in der SWHL-B beginnen. Das hat das Koordinationsgremium des Verbandes am Samstag so entschieden – mit sieben zu fünf Stimmen.
Die Vor- und Nachteile seien eingehend diskutiert worden, heisst es in einer Mitteilung von Swiss Ice Hockey. «Der Einstieg in die SWHL-B berücksichtigt die Bedürfnisse der Ligen, der verschiedenen Mannschaften und der National Teams am besten», begründet Paolo Angeloni, Director Leagues & Cup. Der Aufstieg in die oberste Liga soll weiterhin sportlich erfolgen.
SIHF-CEO Patrick Bloch sieht den Entscheid als «ein weiterer wichtiger Schritt in der Förderung des Schweizer Frauen-Eishockeys.» Branchenkenner jedoch reden von fehlendem Mut und einer verpassten Chance.
Denn: Der EVZ wäre im Rahmen seines Konzeptes «Women’s & Girls Programm» bereit gewesen, einen siebenstelligen Betrag in die nachhaltige Förderung des Frauen-Hockeys in der Zentralschweiz zu investieren. Mit einer klaren Planung und ambitiösen Zielen bis mindestens 2030.
Entscheidet sich Zug gegen Frauen-Team?
So hätte sich die Women’s League und mit ihr die künftigen Nationalspielerinnen weiterentwickeln können. Sie wären mittelfristig nicht mehr gezwungen gewesen, aufgrund von fehlenden professionellen Bedingungen ins Ausland wechseln zu müssen. Pionierin, Ex-Trainerin und -Spielerin Daniela Diaz, die das Zuger Konzept kennt, sprach von einer «Revolution».
Beim EVZ muss man diesen Entscheid nun zuerst verdauen, bevor man sich dazu äussert. Und sich die gemäss Verband «klaren Kriterien» für den Einstieg in die zweithöchste Liga anschauen, bevor man einen Entscheid fällt. Und der könnte auch sein, dass es nächste Saison kein Zuger Frauen-Team geben wird.