Kommentar zu fehlenden Frauen im Schweizer Hockey-Business
Das ist ein Männerproblem!

Mit gezielter Anwerbung und Förderung könnten schon längst mehr Frauen Führungsgremien im Schweizer Hockey bereichern, schreibt Sportreporterin Nicole Vandenbrouck.
Publiziert: 26.09.2022 um 16:07 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 17:26 Uhr
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Kathrin Lehmann wurde letzte Woche in den Verwaltungsrat von Swiss Ice Hockey gewählt.
Foto: ZDF und Kilian Reil
Nicole Vandenbrouck

Die grosse Frage: Warum sind im Schweizer Eishockey – ob bei Klubs oder im Verband – nicht mehr Frauen in wichtigen Positionen zu finden? Seit Viola Amherds Wunsch nach 40 Prozent Frauenquote oder dank des aktuellen Zeitgeists wird sie nun öfter und lauter gestellt. Die Antwort: Es ist kein Frauen-, sondern ein Männerproblem.

Fakt ist, dass der Wandel der Zeit noch nicht bis in alle Ecken dieser Männerdomäne vorgedrungen ist. Nur weil sich die Zeit wandelt, ändert sich noch lange nicht die Überzeugung der Involvierten. Natürlich würde heutzutage kein Mann mehr öffentlich zu seiner Ansicht stehen, dass Frauen im Eishockeybusiness nichts zu suchen haben. Dieser Meinung können sie trotzdem sein.

Darum deutet Kathrin Lehmann, die neue Verbandsverwaltungsrätin, mit ihrer Aussage «Suchen und Finden sind zwei unterschiedliche Dinge» einen Schwachpunkt an. Sucht ein Entscheidungsträger mit einer Anti-Frauen-Haltung jemanden für einen Posten, wird er nie eine Frau finden. Will er eine finden, ist es möglich. Wahrscheinlich sogar in der Hockey-Familie.

Dutzende Schweizer Hockey- und Nationalspielerinnen haben schon vor Lehmann (2012) und auch danach ihre Karriere beendet. Sie alle waren nie (!) Profis, sondern mussten neben dem Eishockey immer arbeiten, haben in unterschiedlichsten Bereichen Aus- und Weiterbildungen absolviert, (mehr als) ein Studium abgeschlossen, dies sogar an renommierten Unis im Ausland. Dutzende potenzielle Kandidatinnen also – mit Hockeyverstand.

Mit gezielter Anwerbung und Förderung könn(t)en schon viel mehr Frauen Führungsgremien im Hockey bereichern.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
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50
30
97
2
ZSC Lions
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48
36
88
3
SC Bern
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50
25
88
4
EV Zug
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49
36
85
5
HC Davos
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49
15
80
6
HC Fribourg-Gottéron
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49
0
76
7
EHC Kloten
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49
-15
73
8
SCL Tigers
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49
5
70
9
HC Ambri-Piotta
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50
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70
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
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49
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67
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EHC Biel
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49
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67
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Genève-Servette HC
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13
HC Lugano
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49
-26
60
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