Frau Mantegazza, was war Ihre erste Reaktion, als Sie von der Verpflichtung Florence Schellings als SCB-Sportchefin erfuhren?
Vicky Mantegazza: Es war sicher eine überraschende Neuigkeit. Aber es hat mich gefreut, dass eine weitere Frau bei einem grossen, wichtigen Klub eine verantwortungsvolle Rolle einnimmt. Es freut mich für sie.
Erinnern Sie sich an die Reaktionen der Fans oder des Umfeldes, als Sie 2011 Präsidentin des HC Lugano geworden sind?
Unsere Tifosi waren zufrieden, auch weil ich einen Namen weiterführe, der die Klubgeschichte schon mal geprägt hat. Obwohl die Welt vor neun Jahren noch eine andere war, spürte ich damals schon kaum Skepsis mir gegenüber. Und das ist heute nicht anders. Eine unterschiedliche Reaktion ist nur, dass mir in Interviews entsprechende Fragen gestellt werden (schmunzelt). Meine Meinung ist, dass man jemanden in seiner Funktion an seiner Leistung bemessen sollte. Unabhängig davon, ob dieser jemand einen Rock oder Hosen trägt.
Haben Sie damals von Anfang an den Respekt der Spieler gespürt?
Absolut. Die Wertschätzung war sofort da und auch gegenseitig.
Und wie ist der Gang in die Garderobe für Sie?
In die Kabine zu gehen, wenn ich ab und zu mal eine Ansprache halte, ist auch heute noch speziell. Da gewöhnt man sich nicht einfach so daran. Sie müssen sich vorstellen, da stehen dann rund 40 Männer und ich.
Was braucht es dann als Frau in dieser Männerdomäne?
Man muss Eier haben. Und Selbstvertrauen. Man muss die Stärke eines Mannes haben und die Sensibilität einer Frau.
Welche Ratschläge geben Sie Florence Schelling mit auf den Weg?
Florence hat schon viel Erfahrung gesammelt im Eishockey und kennt diese Welt. Mein Ratschlag wäre, dass sie auf ihrem Weg bleiben soll. Dass sie daran glauben soll, was sie tut. Und dass sie ihren Entscheidungen vertrauen soll.
Warum, denken Sie, gibt es auch heute noch so wenige Frauen im Sport-Business? Zu viele Vorurteile?
Vielleicht haben viele Frauen zu wenig Mut und jene Männer, die sie anstellen könnten, keinen Glauben in Frauen. Mir würde es gefallen, wenn wir im Männer-Hockey oder auch Männer-Fussball mal eine Trainerin sehen würden. Aber vielleicht ist ein Vorurteil, dass sich Frauen, die sich im Sport zwar auskennen, besser aber um Frauen-Teams kümmern sollen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |