Die Organisatoren des Spengler Cups drückten es treffend aus: «1937 wurde der Klub gegründet. Seither ist er auf der Jagd nach dem ersten Titel.» 87 Jahre nach der Geburt haben die Drachen endlich zugeschnappt – dafür umso schöner. Durch ein Schaulaufen im Final gegen die bayrischen Straubing Tigers.
Die Devise von Fribourg mit dem allerersten Titel vor Augen: Achtung, fertig, los. Bereits nach 27 Sekunden trifft De la Rose. Nach 92 Sekunden stehts nach dem Schuss ins Lattenkreuz durch Lilja 2:0. Die Deutschen verkürzen, doch nach 3 Minuten und 12 Sekunden stellt Marchon für Fribourg schon auf 3:1. Es regnet Tore in Davos – und hört nicht auf. Den Süddeutschen merkt man an, dass sie die fünfte Partie in fünf Tagen bestreiten, Fribourg kann nach dem siebten erzielten Treffer nach 36 Minuten den Fuss vom Gas nehmen.
Bei der Premiere 1986 gab es sogar 15 Tore
Das 7:2-Endresultat ist zwar rekordverdächtig. Aber an die 15 Tore im allerersten Spengler-Cup-Final – Endspiele gibt es erst seit 1986 – kommt es nicht heran. Das Team Canada besiegte Sokol Kiew damals 9:6. In fünf späteren Austragungen endete das Finalspiel mit elf Toren – zuletzt im Jahr 2005, als die Kanadier Metallurg Magnitogorsk 8:3 bodigten.
Sandro Schmid (24), das verletzte Fribourg-Eigengewächs, äussert sich beim Tribünen-Interview mit SRF über die Bedeutung Titels, der zu diesem Zeitpunkt nach zwei Dritteln noch nicht im Trockenen ist: «Es gibt viele im Klub, die schon so lange dabei sind. Speziell für sie würde es extrem viel bedeuten, zum Beispiel Julien Sprunger.» Der Captain kommt im Final zwar zum Zug, nimmt aber keine entscheidende Rolle ein. Dies tun andere. Sowohl Bertschy als auch der Schwede Lilja buchen je zwei Assists und ein Tor! Sörensen und Kristof liefern je zwei Assists.
Erlöster Sprunger: «Wir wollen auch die Meisterschaft»
Selbstverständlich kommt nach der Schlusssirene aber Sprunger zu Wort. Das Fribourg-Urgestein nach 22 Saisons bei den Profis: «Es war eine unglaubliche Woche hier. Die Saison war davor sehr hart für uns, aber diese Woche ist unglaublich.» Zum allerersten Titel meint er: «Wir müssen irgendwo anfangen. Der Spengler Cup ist berühmt und nie einfach zu gewinnen. Wir wollen sicher auch die Meisterschaft gewinnen, aber das hier wollen wir geniessen nach dieser langen Wartezeit auf einen Titel.»
Fribourg nahm zum dritten Mal am Spengler Cup teil. Es war ein Steigerungslauf. 1992 wurden die Westschweizer Letzte, 2012 war im Halbfinal gegen das Team Canada Schluss. Nun ist man zuoberst. In der National League liebäugelte Fribourg in letzter Zeit schon oft mit dem Titel. Zum Beispiel 2022 und 2024, als die Saanestädter Quali-Zweite wurden, dann aber jeweils im Playoff-Halbfinal ausschieden.
Der Spengler Cup bereichert die Titelschränke der Schweizer Hockeyklubs: Vor zwei Jahren triumphierte Ambri, für die Leventiner war es der grösste Titel der Vereinsgeschichte und der Erste im neuen Jahrtausend. Servette beendete mit dem Sieg 2013 eine lange titellose Zeit. Davos, der Sieger des letzten Jahres, siegte natürlich schon öfters. Nun muss Fribourg den bisher leeren Trophäenschrank herausputzen – wenn es überhaupt schon einen solchen gibt.
Die Tore: 1. (0:27) De La Rose (Sörensen) 1:0. 2. Lilja (Bertschy) 2:0. 2. Brunnhuber (McKenzie, Schönberger) 2:1. 4. Marchon (Kristof, Audette) 3:1. 10. Bertschy (Jecker, Lilja) 4:1. 25. Brennan (Wallmark, Sörensen) 5:1. 28. Zimmermann (Leier, Brunnhuber) 5:2. 29. Vey (Lilja, Bertschy) 6:2. 36. Borgman (Kristof) 7:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Team Kanada | 2 | 7 | 6 | |
2 | HC Davos | 2 | 1 | 3 | |
3 | Straubing Tigers | 2 | -8 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Fribourg-Gottéron | 2 | 1 | 4 | |
2 | HC Pardubice | 2 | 0 | 3 | |
3 | Kärpät Oulu | 2 | -1 | 2 |