Auf einen Blick
- Marko Antilla ist eine finnische Eishockey-Legende beim diesjährigen Spengler Cup
- Antilla schwärmt von Davos und findet Andres Ambühl besser als sich selbst
- Während Ambühl vor einer Vertragsverlängerung steht, plant Antilla sein Karriereende
Marko Antilla ist ein reich dekorierter Mann. Der Stürmer wurde mit Finnland 2022 Olympiasieger und 2019 sowie 2022 Weltmeister. Seit 2003 spielt der 39-Jährige auf Profi-Stufe Eishockey und führt im Spätherbst seiner Karriere die Delegation von Kärpät Oulu am Spengler Cup als Captain an. «Ich habe zuvor schon oft in der Schweiz Eishockey gespielt, aber noch nie in Davos. Es ist einer der schönsten Orte überhaupt, an denen ich je gespielt habe», gerät der 2,03 Meter grosse und 105 Kilo schwere Stürmer ins Schwärmen.
Antilla ist kein Spieler der filigranen Technik, sondern ein imposanter Leader, der von seiner Kampfkraft, seiner Einstellung und seinem Willen lebt. Für seine Arbeitsmoral wird der unverwüstliche Stürmer von den Fans verehrt, und er geniesst in der Heimat Legendenstatus. Daher kommt es am Sonntagabend beim Duell zwischen dem HC Davos und Kärpät Oulu um den Halbfinal-Platz zu einem wahren Legenden-Treffen auf Schweizer Eis: Andres Ambühl gegen seine finnische Antwort, den ebenso unermüdlichen Marko Antilla.
«Ambühl ist besser als ich»
«Natürlich weiss ich, wer Andres Ambühl ist, schliesslich haben wir schon oft genug mit den Nationalmannschaften gegeneinander gespielt. Er ist ein grossartiger Spieler, und es ist auch schön für mich, dass jemand da ist, der noch älter ist als ich», sagt Antilla mit einem Schmunzeln. Als der 39-Jährige hört, dass der 41-jährige Ambühl kurz davor steht, seinen Vertrag beim HC Davos noch mal zu verlängern, zeigt er sich schwer beeindruckt: «Das zeigt, dass er besser ist als ich.»
Denn das finnische Urgestein plant, seine Karriere zum Ende dieser Saison zu beenden. «Doch das sagte ich schon vergangenes Jahr, und ich bin noch immer da», meint er lachend. «Wir werden dann zu einem späteren Zeitpunkt sehen, wie es weitergeht.» Genauso wie Ambühl fällt es Antilla schwer, loszulassen. Zu gross ist seine Leidenschaft für das Eishockey nach wie vor. «Doch es wird immer schwieriger, mithalten zu können», gesteht der finnische Hüne.
Job in der Schweiz blieb ihm verwehrt
Natürlich blickt Antilla mit viel Befriedigung auf seine bisherige Karriere zurück. Doch etwas bedauert er ein wenig: «Ich hätte es geliebt, mal für einen Schweizer Klub zu spielen. Aber um hier selbst zu meinen besten Zeiten einen Ausländer-Job zu bekommen, habe ich vermutlich zu wenig Skorerpunkte produziert. Meine Rolle war stets eine andere.»
Und so wird ihm stattdessen der Spengler Cup als sein prägendstes Schweizer Erlebnis in Erinnerung bleiben. Am Samstag erhielt Antilla frei und war tagsüber in den Bergen. «Es war fantastisch, wir verbringen hier grossartige Tage», sagt er mit einem Strahlen. Am Sonntag wird er jedoch in der Mannschaftsaufstellung zurückerwartet, um als Leader voranzugehen. So, wie er es seit einer gefühlten Ewigkeit tut. Und Andres Ambühl, der mit seinem 59. Einsatz vor einem neuen Spengler-Cup-Rekord steht, genauso.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Team Kanada | 2 | 7 | 6 | |
2 | HC Davos | 2 | 1 | 3 | |
3 | Straubing Tigers | 2 | -8 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Fribourg-Gottéron | 2 | 1 | 4 | |
2 | HC Pardubice | 2 | 0 | 3 | |
3 | Kärpät Oulu | 2 | -1 | 2 |