Auf einen Blick
- Sandro Aeschlimann vergleicht alte und moderne Eishockey-Ausrüstung im Wintersportmuseum Davos
- Der HCD-Goalie modifiziert seine Ausrüstung für optimale Leistung und Sicherheit
- Seine gesamte Ausrüstung wiegt etwa 15 Kilogramm, im Schlussdrittel bis zu 20
Er hält eine der ersten Goalie-Masken des HCD in den Händen, die Mitte der 60er-Jahre von Danilo Morandi (†90) aus Gazestoff und Araldit hergestellt worden ist. Sandro Aeschlimann hält sie sich vors Gesicht. «Meine Maske federt die Schläge und Schüsse ab, bei der hier war das sicher nicht der Fall», sagt der Torhüter der Davoser.
Im Wintersportmuseum in Davos sind viele Erinnerungsstücke aus der Hockey-Geschichte ausgestellt. Aeschlimann ist erstaunt, wie sehr die Beinschoner aus den 30er-Jahren bereits den heutigen Modellen ähneln. «Das Grundprinzip der Form wurde demnach schon früh entwickelt.» Gefüllt sind die alten Leder-Schoner mit Rosshaar, die heutigen mit modernen und leichten Materialien wie zum Beispiel Karbon und verschiedenen Kunststoffen.
Auch der lederne Fanghandschuh aus den Anfängen der Spengler-Cup-Zeit ist ähnlich konzipiert, die Oberfläche des Blockers ist ein dickes Filz-Pad. In der heutigen Zeit, mit der Härte und der Geschwindigkeit der Schüsse, würden sie keinen Schutz mehr bieten. Das weiss auch Aeschlimann, der beim Versuch, einen Puck zu stoppen, selbst mit der modernsten Ausrüstung schon blaue Flecken davongetragen oder gar Fingerbrüche erlitten hat.
Mass- und Spezialanfertigungen für Aeschlimann
Schon als Kind ist der 29-Jährige fasziniert gewesen von Hockeytorhütern und deren Equipment, «einfach, weil es anders war als beim Rest der Spieler». Mittlerweile ist der Emmentaler, wie er selbst sagt, ein Perfektionist, wenn es um seine Ausrüstung geht. Und er hat so einiges an ihr modifiziert. Der Fanghandschuh ist eine Massanfertigung, die Maske sowieso, die Schlittschuhe ebenso, und deren Eisen sind eine Spezialanfertigung. Die Beinschoner sind in der Länge auf seine Masse angepasst, der Brustpanzer ist mit anderen Armschonern versehen worden.
«Über die Jahre habe ich so einige Anpassungen vorgenommen, mit denen ich mich einfach wohler fühle», erklärt Aeschlimann, der vor seiner dritten Spengler-Cup-Teilnahme steht. «Da gibt es fast keine Grenzen und ich könnte immer weiter tüfteln.» Bei der Umsetzung ist ihm jeweils HCD-Materialwart Stefan Steiner behilflich, der diesbezüglich landesweit einen exzellenten Ruf geniesst.
«Er ist mit Leib und Seele dabei und verfügt über ein enormes Wissen», so Aeschlimann. «Wenn ich bei der Beweglichkeit und Abwehrfläche ein Prozent rausholen kann, bedeutet das vielleicht drei oder vier Paraden mehr. Das können entscheidende sein. Die Ausrüstung ist mir deshalb hoch und heilig.»
Die Ausrüstung wiegt 15 Kilogramm
Als der letztjährige Spengler-Cup-Sieger im Wintersportmuseum die ledernen Beinschoner anprobiert, ist er von deren Gewicht überrascht. «Wenn die sich vollgesogen haben, wurden sie bestimmt extrem schwer.» Doch auch er hat heutzutage so einiges an Gewicht zu tragen. Seine gesamte Ausrüstung wiegt rund 15 Kilogramm. «Im Schlussdrittel sind es dann bestimmt zwischen 18 und 20 Kilo mit dem Schweiss und der Nässe.»
Pro Spiel trinkt der Schlussmann rund drei oder vier Liter, weil er so viel Flüssigkeit verliert. Perfektionistisch ist Aeschlimann auch beim Anziehen vor dem Match, «ich brauche bestimmt eine halbe Stunde dafür, alles muss richtig sitzen». Davon hängen Spiele ab, und auch seine Gesundheit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Team Kanada | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Davos | 0 | 0 | 0 | |
1 | Straubing Tigers | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Pardubice | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Fribourg-Gottéron | 0 | 0 | 0 | |
1 | Kärpät Oulu | 0 | 0 | 0 |