Am Wochenende konnte der HC Davos seinen dürftigen Saisonstart aufpolieren. Am Sonntag gewann man gegen die SCRJ Lakers (4:3 n.P.) und am Tag davor landete das Team von Josh Holden in Zug (6:2) den ersten Dreier der Saison. Dabei gelang Adam Tambellini (29) ein Hattrick.
Der Kanadier, der sich davor während fünf Jahren in Schweden einen Namen als Goalgetter gemacht hatte, liegt nun mit 7 Punkten in der NL-Skorerliste hinter Rappi-Däne Nicklas Jensen (9) auf Rang 2.
Das Eishockey und das Skoren liegt den Tambellinis im Blut. Adams 2004 verstorbener Grossvater Addie (†68) war zwar kein Profi, wurde aber 1961 Weltmeister. Damals vertrat der kanadische Amateur-Meister das Eishockey-Mutterland auf der internationalen Bühne. Doch weil der Sieger des Allan Cups, die Chatham Maroons, verzichteten, kam Final-Verlierer Trail Smoke Eaters zum Zug.
Die «Rauchfresser» holten sich mit sechs Siegen und einem Unentschieden sowie einer Tordifferenz von 45:11 souverän den Titel. Adams Opa erzielte beim 9:1 gegen die Bundesrepublik Deutschland, welche die Schweiz im WM-Qualifikationsspiel (6:5 n.V.) eliminiert hatte, zwei Tore. Es sollte danach 33 Jahre dauern, bis Kanada wieder Weltmeister wurde.
Die Titelkämpfe fanden damals in Genf und Lausanne statt, womit die Geschichte der Tambellinis in der Schweiz begann. Einen weiteren Auftritt bei uns hatte Addie 1963, als er mit Klagenfurt am Spengler Cup mitspielte und Zweiter wurde.
Weltmeister, Aufsteiger und Meister
Adams Vater Steve (66) hatte die erfolgreichste Karriere. 1980 gewann er mit den New York Islanders den Stanley Cup. Und neun Jahre später schoss er bei seinem einjährigen Gastspiel den ZSC Richtung NLA, wobei der schussgewaltige Stürmer 43 Tore in 42 Spielen erzielte und «Tambellini olé»-Schlachtrufe im verrauchten, alten Hallenstadion auslöste. Den letzten Aufstieg der Zürcher feierte er an Krücken, da er sich in der Auf-/Abstiegsrunde den Fuss gebrochen hatte.
Ein ebenso erfolgreiches Abenteuer erlebte Adams Bruder Jeff (40), der als 4-Jähriger in der Limmatstadt mit dem Schlittschuhlaufen begonnen hatte, 23 Jahre später in Zürich. Er feierte 2012 den Titel mit den ZSC Lions, wobei er ein Traumduo mit Adams jetzigen Teamkollegen Andres Ambühl bildete. Trainer Bob Hartley war zwar weit mehr für die Peitsche als fürs Zuckerbrot bekannt. Doch den sensiblen Tambellini behandelte er behutsam und gewährte ihm Freiheiten.
Unter Nachfolger Marc Crawford war es dann aber um die privilegierte Situation des vormaligen Topskorers geschehen. Er spielte nicht mehr die erste Geige und verabschiedete sich im Dezember «aus persönlichen Gründen». 2014 kehrte er noch einmal in die Schweiz zurück, kam aber bei Fribourg nicht auf Touren und wechselte während der Saison nach Schweden, wo er mit den Växjö Lakers Meister wurde. Davor nahm Jeff, der seine Karriere 2017 beendete, aber noch mit dem Team Canada, das sein Vater Steve als Team Manager zusammengestellt hatte, am Spengler Cup teil.
«Es ist schon lustig und auch ziemlich cool»
«Dass es uns alle drei in die Schweiz zog, ist sicher Zufall. Aber es ist schon lustig und auch ziemlich cool», sagte Adam der «Südostschweiz». Noch heute wende er sich an seinen Vater und seinen Bruder, wenn er einen Rat brauche. Mit einer Grösse von 1,93 Meter ist er ein Sturmtank, während Jeff (1,80 m) ein leichtfüssiger Flügel war.
Beim HCD wird man hoffen, dass Tambellini IV, der 2019 mit dem Team Canada den Spengler Cup gewann, länger in der Schweiz bleibt als seine Verwandten. Schliesslich hat er einen Vertrag bis 2026 erhalten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |