Als Beat Gerber seinen Einstand in der höchsten Liga gibt, bekleidet Ruth Dreifuss als erste Frau das Amt der Bundespräsidentin. In den Kinos flimmert «James Bond – Die Welt ist nicht genug» mit Pierce Brosnan als Agent 007 über die Leinwand. Und Lou Bega hat mit «Mambo No. 5» eben erst einen Sommerhit gelandet. Es ist das Jahr 1999.
Jetzt, 22 Jahre später, hält Gerber noch immer in der National League seine Knochen hin, ist mit sechs Meistertiteln Berns Rekordmann und hat als erst elfter Spieler die 1000er-Marke geknackt (1135 Spiele in der höchsten Liga). Zum Rekord von Mathias Seger (1167) fehlen nur noch 32 Spiele. Genug hat der Verteidiger, der im Mai 39 Jahre alt wird und den sie in Bern «Warrior» (Krieger) nennen, noch lange nicht.
«Vieles hängt in der Luft»
Ende Saison läuft der Vertrag des gelernten Schreiners aus Unterlangenegg BE, der einen Ferrari in der Garage stehen hat und seinen Kindern italienische Namen (Enzo, Aurora und Giovanni) gab, aus. Er will weiterspielen, sagt trotz zuletzt acht Spielen in 14 Tagen: «Ich fühle mich körperlich und mental sehr gut im Moment. Der Körper macht hervorragend mit.»
Erste Gespräche mit der Sportchefin Florence Schelling fanden statt. «Wir haben ein bisschen diskutiert. Es wurde Interesse signalisiert. Doch etwas Konkretes gibt es nicht. Ich habe das Gefühl, vieles hängt in der Luft.»
SCB hat erst 7 Verteidiger unter Vertrag
Auf die Frage, ob der Ex-Langnau-Junior sich vorstellen kann, sich anderswo umzuschauen, sagt der Verteidiger: «Wenn man bis Mitte Februar nichts hört, wird es langsam schwierig. Irgendwann muss ich es schon wissen.»
Platz wäre für Gerber, der seit 2003 in Bern spielt, noch vorhanden, auch wenn der SCB sein Kader verjüngen will und muss. Im Hinblick auf die nächste Saison stehen erst sieben Verteidiger unter Vertrag: Ramon Untersander, Eric Blum, Calle Andersson, Mika Henauer, Colin Gerber, Thomas Thiry und Miro Zryd. Ob letzterer bleibt, ist offen. Klar ist: Yanik Burren wechselt nach Ambri.