Es ist nicht so, dass Marc Crawford bei seiner Rückkehr zum ZSC nach sechseinhalb Jahren am Rumbrüllen wäre. Und doch ist seine Stimme heiser. «Das ist beim ersten Training immer so», sagt der Kanadier schmunzelnd.
Eigentlich hatte er andere Pläne gehabt für diese Zeit. Seiner Frau Helene hatte er die ersten Winterferien an der Sonne seit 20 Jahren versprochen. Statt in Aruba ist er jetzt in Zürich.
Den Job bei den Lions habe er allerdings stets im Auge gehabt – auch als es diese Saison Kontakt zu Lausanne und Bern gab. «Ich habe Sportchef Sven Leuenberger sofort eine SMS geschickt, als ich erfuhr, dass Rikard Grönborg für nächste Saison bei Tappara Tampere unterschrieben hat», sagt er. «Ich bin begeistert, wieder da zu sein.»
«In den nächsten Tagen werde ich vor allem viel zuhören»
Hat sich Crawford in den letzten Jahren verändert? «Ich hoffe, ich bin weiser geworden. Ich will stets dazulernen. Und ja, ich denke, ich bin milder geworden.» Von seiner Leidenschaft habe er allerdings nichts verloren. Da er zuletzt in der NHL bei Ottawa und Chicago vor allem als Assistenzcoach tätig gewesen sei, habe er gelernt, den Spielern noch besser zu helfen. Der 61-Jährige sprudelt förmlich, zeigt, dass er nichts von seiner Kommunikationsfähigkeit verloren hat. «Ich rede immer noch gerne. Doch in den nächsten Tagen werde ich vor allem viel zuhören.»
Wenn die Frage auftaucht, ob er milder geworden sei, liegt das an Crawfords Vergangenheit. In den letzten Jahren hatten mehrere Spieler berichtet, dass sie früher, noch vor dessen erstem Gastspiel in Zürich von 2012 bis 2016 mit dem Titelgewinn 2014, von Crawford gemobbt und gar physisch angegangen worden seien.
Der Stanley-Cup-Sieger (1996 mit Colorado) entschuldigte sich darauf bei diesen Spielern, suchte das Gespräch mit ihnen, um Wiedergutmachung zu leisten. Nicht alle gingen darauf ein, sagt er. Er wisse, dass er seine Spieler damals falsch behandelt habe, «auch wenn es keine böse Absicht gewesen war».
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |