Zum Trainerwechsel in Zürich
Crawford ist Leuenbergers letzte Chance

In Zürich bezahlt der Trainer die Zeche, Sportchef Leuenberger darf trotz durchwachsener Bilanz einen Nachfolger suchen.
Publiziert: 28.12.2022 um 14:52 Uhr
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Lions-Sportchef Sven Leuenberger: In Zürich ziemlich erfolglos.
Foto: Sven Thomann
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Der Rettungsanker. Die letzte Patrone, und die muss sitzen. Sven Leuenberger durfte als überschaubar erfolgreicher Sportchef eines vor seiner Zeit ziemlich erfolgreichen Klubs nochmals einen Trainer suchen.

Streng nach den Gesetzen der Leistungskultur hätte er keine weitere Chance verdient. In seiner sechsten Saison als Sportchef blickt er auf drei gescheiterte Trainer (Aubin, Del Curto, Grönborg), einen Meistertitel (mit der Mannschaft seines Vorgängers) und eine spektakulär vergeigte Finalserie zurück. Die Diskussionen um die Verweigerung des Konzepts der Nachwuchsintegration verfolgen Leuenberger seit seinem Amtsantritt, begleitet von Gerüchten über fehlende Distanz und angespannte Beziehungen zu seinen Trainern.

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«Leuenberger war schon in seiner Zeit beim SC Bern stets aufs Ganze gegangen.»
Dino Kessler, Leiter Eishockey Blick
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Leuenberger war schon in seiner Zeit beim SC Bern stets aufs Ganze gegangen, eine Strategie, die in Bern aufgrund der wirtschaftlichen Ausrichtung und einer wenig tragfähigen Nachwuchsbewegung alternativlos war. Die Rechnung begleichen heute seine Nachfolger.

Die ZSC Lions wissen mit seiner Philosophie bisher nicht viel anzufangen, zahlreiche kostspielige Topspieler, scheinbar beliebig verpflichtet, deuten auf eine einfache Rechnung hin: Eine gute Mannschaft ist einfach nur die Summe ihrer Einzelteile. Ein Konzept, das im Profisport nicht breit abgestützt ist. Marc Crawford muss nun den Gegenbeweis antreten, der Titel ist Pflicht. Eine weitere Chance wird Leuenberger nicht bekommen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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