Es gab Zeiten, da war der SCB brutal erfolgreich. Fünf Meistertitel holte der Klub seit 2010. Und immer wieder sah er sich dem Vorwurf ausgesetzt, von den Schiedsrichtern bevorzugt zu werden. In der Tat gab es bizarre Entscheidungen.
2016 annullierte der heutige Schiedsrichterchef Andreas Fischer im zweiten Viertelfinal-Duell gegen die ZSC Lions 2016 den korrekt erzielten Ausgleich der Zürcher. Am Ende gewann Bern die Serie mit 4:0.
Ein Jahr später wurde Biels Marco Maurer im vierten Viertelfinal-Duell an der gegnerischen blauen Linie von den Beinen geholt. Das Duell lief weiter. Und Bern entschied in Unterzahl die Partie. «Ganz peinlich, wie wir beschissen werden», meinte ein Bieler Exponent damals zu Blick.
«Man kennt den Bern-Bonus»
Dass sich der frühere Liga-Direktor und heutige Biel-Verwaltungsratsdelegierte Ueli Schwarz – er wurde nach einer breiten Untersuchung vollumfänglich freigesprochen – ins Schiedsrichter- und Einzelrichterwesen eingemischt haben soll, befeuerte die Verschwörungstheorien. «Die Liga hat bekommen, was sie wollte», tobte einst Chris McSorley, nachdem er mit Genf am SCB gescheitert war. Und Nati-Stürmer Tanner Richard meinte 2018 resigniert: «Man kennt den Bern-Bonus.» Und heute?
Seit zweieinhalb Jahren ist der SCB bestenfalls Mittelmass. Von einem Bern-Bonus spricht längst keiner mehr. Es scheint sogar, als habe der Wind gedreht. Am augenscheinlichsten wurde dies vorige Woche in Fribourg.
Strafen wie seit 2014 nicht mehr
Beim 1:2-Anschlusstreffer nahm Berns Trainer Johan Lundskog die Coaches Challenge. Nicht nur der Schwede sah ein Offside. Doch zum Entsetzen der Berner gaben die Refs den Treffer. Fribourgs Chris DiDomenico soll die Scheibe kontrolliert haben, hiess es. Eine eigenwillige Interpretation, flog sie doch über den Stock des Kanadiers. Später wurde dem SCB ein Penalty zugesprochen, dann wieder zurückgenommen. Und schliesslich auch noch ein Tor aberkannt.
5 Minuten und 55 Sekunden verbringt der SCB pro Spiel in Unterzahl. So viel, wie seit sieben Jahren nicht mehr. Alles Zufall?
Dass die Unparteiischen unbewusst mal für einen mächtigen Klub entscheiden, ist wohl menschlich. Doch mächtig ist der SCB schon lange nicht mehr. Im Zweifel für Bern? Das war einmal.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |