Er hat seit 13 Monaten kein Spiel mehr bestritten, weiss nicht, ob er überhaupt jemals zurückkehren wird. Trotzdem erscheint Thomas Rüfenacht jeden Tag in der PostFinance Arena und schuftet im Kraftraum. Aufstecken? Nicht beim 36-Jährigen.
«Die grösste Herausforderung meiner Karriere», sagt der dreifache Berner Meister. Im Mai musste er sich wegen eines Meniskus- und Knorpelschadens am Knie operieren lassen. Kontinuierlich versucht er nun, die Trainingsbelastung zu steigern. Unlängst kehrte er aufs Eis zurück, drehte alleine seine Runden. Doch auf Fortschritte folgen Rückschläge. Und Schmerzen. Das sei normal. «Trotzdem ist es frustrierend und mühsam.»
«Will so nicht aufhören»
Ein MRI-Untersuch soll nächste Woche weitere Aufschlüsse liefern. Drähte und Schrauben können jedoch erst im Februar entfernt werden. Dann wird auch das vernarbte Gewebe abgetragen. «Das wird dem Heilungsprozess noch einmal Schub verleihen», ist sich der US-Schweizer sicher. Die Frage bleibt: Weshalb tut sich der Mann, der im Februar 37 wird und dessen Vertrag ausläuft, das alles noch an?
«Weil ich so nicht aufhören will. Ich möchte, dass mich mein vierjähriger Sohn Nolan noch spielen sieht», sagt Rüfenacht. «Das Feuer brennt. Mir fehlt das Adrenalin, der Spass mit den Jungs. Das war mein Leben. Hockey ist der geilste Job. Ich bin nicht bereit, das aufzugeben. Nicht jetzt. Aber vielleicht liegt es nicht mehr in meinen Händen.»
Trainer Rüfenacht
Von Verwandten werde er oft gefragt, was er nach seiner Karriere machen möchte. Noch findet Rüfenacht, der sich als SCB-Sportchef beworben hatte, keine Antwort. «Ich bin nicht frei im Kopf, um mich mit Alternativen zu beschäftigen.» Und dennoch: Mehrfach unterstützte Rüfenacht U20-Trainer Mario Kogler, reiste als Assistent auch an Auswärtsspiele.
«Ich habe vor vier Jahren mit Trainerkursen begonnen.» Hinter der Bande sei er ruhiger: «Ich lasse die Schiedsrichter mehr in Ruhe.» Der Stürmer gebe praktische Tipps, sagt Kogler: «Die Ratschläge haben ein ganz anderes Gewicht, wenn sie von ihm kommen.»
Trotzdem liegt Rüfenachts Fokus weiter auf dem Eis. Er denkt schon ans Aufbautraining im Sommer. «Ich werde mir die Zeit nehmen. Auch wenn die Chancen nicht zu meinem Vorteil stehen. Es wäre cool, würde ich es noch schaffen.» Dafür nehme er Schmerzen in Kauf. «Ich beisse mich durch.»
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |