Anfang November ist Mike Künzle (30) in Biel noch ein Sündenbock. Nach 13 Niederlagen aus den ersten 18 Spielen und einer Pleite in Langnau wird er vom neuen Trainer Petri Matikainen gegen den SCB zusammen mit Jesper Olofsson auf die Tribüne verbannt.
Weil gleichzeitig bekannt wird, dass Künzle für nächste Saison bereits bei Zug unterschrieben hat, rechnet mancher damit, dass der Zürcher die Saison nicht in Biel beenden wird. Doch es kommt anders.
Künzle darf wieder ran und kommt im Dezember in der Nati zum Zug, obwohl er davor noch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Und dann holt ihn auch noch Frölunda für den Spengler Cup an Bord.
Seine Technik wird wegen seiner Masse oft unterschätzt
Im neuen Jahr kommt der Stürmer mit dem «Aquarium-Helm» bei Biel immer besser in Schwung. Dabei zeigt er auch immer wieder, dass er viel Gefühl in den Händen hat. Eine Kostprobe gibt der Instinkt-Spieler beispielsweise bei seinem Tor des Monats Januar in Lugano. Dabei unterschätzt mancher seine Technik, wahrscheinlich weil er einen massigen Körperbau (1,93 m/95 kg) hat.
In den letzten beiden Spielen wird der Mann, dem Coach Matikainen vor drei Monaten noch einen Denkzettel verpasst hat, zweimal zum Matchwinner. Am Freitag in Zug trifft er im Penaltyschiessen doppelt. Und am Samstag versenkt er in der Overtime gegen Lausanne den Penalty, der das Spiel entscheidet, als er Goalie Kevin Pasche elegant umkurvt.
«Ich bin angelaufen und habe geschaut, was der Goalie macht. Dann habe ich einfach reagiert. Das mache ich meistens so», sagt er, als ob es nichts Einfacheres gäbe. «Man kann sich schon etwas vornehmen, aber meistens kommt es dann eh anders.»
Nur noch 4 Punkte hinter Platz 6
Auf die Frage, wie es ist, zweimal der Matchwinner zu sein, antwortet Künzle: «Schön natürlich.» Und fügt lachend an: «Was soll ich sagen?» Er habe schon länger das Gefühl, dass er gut spiele, sagt der Powerstürmer, der 2014 und 2018 mit den ZSC Lions Meister wurde und im vergangenen Frühling seinen Anteil daran hatte, dass auch Biel fast den Titel holte.
Dank Künzles Coolness beträgt der Rückstand auf Platz 6 und Lugano nur noch vier Punkte, wobei die Bieler ein Spiel weniger auf dem Konto haben und die Tessiner in der zweitletzten Runde zum Direktduell empfangen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |