Alles wäre organisiert gewesen. Mike Künzles Frau Chantal hatte eine Überraschungsparty geplant für ihren Mann, der am 26. Dezember seinen 30. Geburtstag feierte. Statt zuhause nun aber gemässigt in Davos. Der Grund? Kurz vor Weihnachten bekam der Stürmer des EHC Biel die Anfrage aus Göteborg, ob er Lust habe, Frölunda am Spengler Cup zu verstärken.
Künzle hat Lust. «Natürlich musste ich das zuerst mit meiner Frau besprechen», erzählt er, «denn ich wollte schon immer mal am Spengler Cup spielen.» Sein Schatz hat Verständnis – und bläst die Überraschungsparty deshalb ab. «Ein Nachholdatum wird gesucht», verspricht er. Weil bereits einige Kuchen gebacken waren, bringt sie Künzle am 25. Dezember kurzerhand mit nach Davos, als er zum schwedischen Team stösst.
Schwierige Situation in Biel
An seinem Geburtstag spielt er den Auftaktmatch gegen das Team Canada (0:4) – ein besonderes Geschenk und Highlight zugleich. In dieser Saison ganz besonders. Denn Künzle muss in Biel mit einer herausfordernden Situation klarkommen: Regelmässig wird er als überzähliger Stürmer auf die Tribüne verbannt.
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Ob es damit zu tun hat, dass er nur wenige Wochen nach seinem Comeback – Künzle verpasste den Saisonstart wegen einer Handverletzung – einen Zweijahres-Vertrag beim EV Zug unterzeichnet hat und ihn Trainer Petri Matikainen (56, Fi) so einen Denkzettel verpasst? Künzle kann nicht antworten. Denn die Gründe dafür, warum er immer mal wieder überzählig ist, werden nicht kommuniziert. Das macht es für ihn nicht einfacher.
«Niemand ist gerne überzählig. Ich hatte sicher auch schlechte Spiele», sagt Künzle selbstkritisch. Deshalb versuche er, sich mit guten Leistungen aufzudrängen, «um den Trainer so unter Druck zu setzen, mich spielen lassen zu müssen». Die Antwort möchte Künzle auf dem Eis geben, wie zuletzt mit seinem Treffer gegen den HCD in der Meisterschaft. Dafür Schwung holen kann er nun mit Frölunda.