Umsturz in Lausanne nach dem Debakel-Match in Rappi
Svoboda degradiert, Fust wird Sportchef, ein neuer Trainer kommt

Lausannes Krise hat Folgen: Mitbesitzer Petr Svoboda muss die operative sportliche Leitung John Fust überlassen, der sein Traineramt nach den zwei Spielen gegen Bern und Genf aufgibt. Als neuer Coach wird bald Geoff Ward vorgestellt.
Publiziert: 04.11.2022 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2022 um 11:05 Uhr
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John Fust ist nicht mehr Lausanne-Trainer, sondern übernimmt die sportliche Leitung von Mitbesitzer Petr Svoboda.
Foto: Getty Images
Grégory Beaud und Nicole Vandenbrouck

Es gibt Klatschen, die hinterlassen mehr Spuren als andere. Diejenige vom letzten Dienstag in Rapperswil-Jona (4:7 nach einer 4:1-Führung) ist so eine. Nach dieser erneuten Pleite hat sich in Lausanne alles verändert. Eine Revolution, die unumgänglich wurde, da der LHC immer mehr schlechte Entscheidungen traf und immer mehr bittere Niederlagen kassierte.

Bereits am Dienstag hatte es eine erste Veränderung gegeben. Bobby Dollas (57, Ka) wurde als Assistenztrainer abgesetzt. Nun ist der Umbruch ein noch grösserer. An der eilig einberufenen Medienkonferenz wurden Führungsprobleme eingeräumt und drei personelle Neuigkeiten bekannt gegeben.

Geoff Ward der neue Trainer

Rappi-Blitzstart ins Mitteldrittel versenkt Waadtländer
4:52
Lausanne – Rapperswil-Jona 0:4:Rappi-Blitzstart ins Mitteldrittel versenkt Waadtländer

Die wichtigste und entscheidendste Änderung: Mitbesitzer Petr Svoboda gibt die sportliche Leitung ab. «Es sollen klare Verhältnisse herrschen für die Spieler, den Sportchef und Trainer», begründet Präsident Patrick de Preux die Massnahme. «Ohne Einmischung», ergänzt er, «es ist eine nötige Voraussetzung, in diesem Klub für Ordnung zu sorgen.» Man wolle sich nicht mehr vorwerfen lassen, nicht professionell organisiert zu sein.

Svobodas Nachfolger? Trainer John Fust. Ergo: Ein neuer Coach muss her. Der soll kurz vor der Unterschrift stehen und in den nächsten Tagen vorgestellt werden. Dem Vernehmen nach wird es sich um Geoff Ward handeln. Der 60-jährige Kanadier war zuletzt in der NHL Assistenztrainer der Anaheim Ducks. Für die Spiele gegen Bern (Freitag) und Servette (Samstag) wird Fust aber noch als Trainer an der Bande stehen.

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DIE LAUSANNE-TRAINER SEIT DEM AUFSTIEG: Seit November 2022 ist Geoff Ward bei Lausanne an der Bande.
Foto: keystone-sda.ch

Mit Svoboda begann das Chaos in Lausanne

Der 50-jährige Fust war bereits 2019 Lausannes Sportdirektor. 2020 übernahm dann Svoboda, der tschechische Olympiasieger von 1998, die Geschicke des LHC. Der 56-jährige Ex-NHL-Verteidiger und -agent stieg zusammen mit den in der Region ansässigen Financiers Zdenek Bakala und Gregory Finger ein. Seither herrscht Chaos. Ex-Spieler erzählen immer wieder von der vergifteten Atmosphäre im Klub.

Landesweit sorgte die Eskalation zwischen Lausanne und den ZSC Lions im Herbst 2021 für Schlagzeilen. Nur wenige Wochen davor schreckte der Skandal auf, dass EVZ-Spieler Dario Simion mit einer tiefen Schnittwunde am Unterschenkel in der Garderobe in Lausanne vergeblich auf einen Arzt gewartet hatte. «Busch-Liga-Verhältnisse» titelte der Blick damals. Und ZSC-Trainer Rikard Grönborg wetterte einige Tage später: «Dieser Klub ist eine Schande für die Liga. Auf und neben dem Eis.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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