Es gibt Klatschen, die hinterlassen mehr Spuren als andere. Diejenige vom letzten Dienstag in Rapperswil-Jona (4:7 nach einer 4:1-Führung) ist so eine. Nach dieser erneuten Pleite hat sich in Lausanne alles verändert. Eine Revolution, die unumgänglich wurde, da der LHC immer mehr schlechte Entscheidungen traf und immer mehr bittere Niederlagen kassierte.
Bereits am Dienstag hatte es eine erste Veränderung gegeben. Bobby Dollas (57, Ka) wurde als Assistenztrainer abgesetzt. Nun ist der Umbruch ein noch grösserer. An der eilig einberufenen Medienkonferenz wurden Führungsprobleme eingeräumt und drei personelle Neuigkeiten bekannt gegeben.
Geoff Ward der neue Trainer
Die wichtigste und entscheidendste Änderung: Mitbesitzer Petr Svoboda gibt die sportliche Leitung ab. «Es sollen klare Verhältnisse herrschen für die Spieler, den Sportchef und Trainer», begründet Präsident Patrick de Preux die Massnahme. «Ohne Einmischung», ergänzt er, «es ist eine nötige Voraussetzung, in diesem Klub für Ordnung zu sorgen.» Man wolle sich nicht mehr vorwerfen lassen, nicht professionell organisiert zu sein.
Svobodas Nachfolger? Trainer John Fust. Ergo: Ein neuer Coach muss her. Der soll kurz vor der Unterschrift stehen und in den nächsten Tagen vorgestellt werden. Dem Vernehmen nach wird es sich um Geoff Ward handeln. Der 60-jährige Kanadier war zuletzt in der NHL Assistenztrainer der Anaheim Ducks. Für die Spiele gegen Bern (Freitag) und Servette (Samstag) wird Fust aber noch als Trainer an der Bande stehen.
Mit Svoboda begann das Chaos in Lausanne
Der 50-jährige Fust war bereits 2019 Lausannes Sportdirektor. 2020 übernahm dann Svoboda, der tschechische Olympiasieger von 1998, die Geschicke des LHC. Der 56-jährige Ex-NHL-Verteidiger und -agent stieg zusammen mit den in der Region ansässigen Financiers Zdenek Bakala und Gregory Finger ein. Seither herrscht Chaos. Ex-Spieler erzählen immer wieder von der vergifteten Atmosphäre im Klub.
Landesweit sorgte die Eskalation zwischen Lausanne und den ZSC Lions im Herbst 2021 für Schlagzeilen. Nur wenige Wochen davor schreckte der Skandal auf, dass EVZ-Spieler Dario Simion mit einer tiefen Schnittwunde am Unterschenkel in der Garderobe in Lausanne vergeblich auf einen Arzt gewartet hatte. «Busch-Liga-Verhältnisse» titelte der Blick damals. Und ZSC-Trainer Rikard Grönborg wetterte einige Tage später: «Dieser Klub ist eine Schande für die Liga. Auf und neben dem Eis.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |