Wenn man sagt, dass der SCB unter Druck steht, ist das eine Untertreibung. Eine weitere Niederlage können sich die Berner heute nicht leisten. Denn es ist schwer vorstellbar, dass sich dieses Gottéron einen 3:0-Vorsprung noch aus der Hand nehmen lassen würde.
Bisher hatte SCB-Trainer Jussi Tapola mit seinen Entscheiden keine glückliche Hand und mit seiner Goalie- und Ausländer-Rotation hat er bereits fast alle seine Karten aufgedeckt. Pokern kann er nicht mehr.
Viele Optionen hat der Finne bei der Aufstellung nicht mehr. Da hilft auch bluffen nichts. Vor dem Playoff-Start letzte Woche hatte er behauptet, dass der zuletzt verletzte Verteidiger Hardy Häman Aktell spielen könne, wenn es sein müsse. Doch der Schwede stand auch am Montag beim freiwilligen Training, an dem nur fünf Feldspieler (Ejdsell, Schild, Kindschi, Füllemann und Matewa) nach der Pfeife von Skills-Coach Toni Szabo tanzten, nicht auf dem Eis. So dürfte er keine Alternative zu seinem zuletzt überforderten Landsmann Patrik Nemeth sein.
Scherwey: «Wir werden da sein»
So stellt sich lediglich die Frage, ob Philip Wüthrich oder der Schwede Adam Reideborn im Tor stehen wird und ob sein am Sonntag überzähliger Landsmann Victor Ejdsell ins Team zurückkehrt. Auch in der Goalie-Frage hatte der Chef an der Berner Bande geblufft. Kurz vor Mitternacht sagte er am Freitag nach dem Spiel, dass er noch nicht wisse, welcher Keeper in Game 2 spielen werde. Am Sonntag sagte er dann vor der Partie gegenüber Mysports, dass es von Anfang der Plan gewesen sei, Wüthrich im ersten und Reideborn im zweiten Spiel einzusetzen.
Unabhängig von der Goalie- und Ausländerfrage müssen Tapola vor allem zwei Fragen beschäftigen: Wie findet der SCB ein Mittel, um Fribourgs Riegel zu knacken? Und wie kriegt sein Team die Gottéron-Paradelinie mit den Schweden Lucas Wallmark und Marcus Sörensen in Griff, die bisher den Unterschied machte? Zu Hause könnte der SCB-Coach mit dem letzten Wechsel die Match-ups weitgehend bestimmen. Wie wäre es mit dem Versuch, Feuer mit Feuer zu bekämpfen und die Top-Reihe um Austin Czarnik gegen den Wallmark-Block zu stellen?
«Wir werden da sein», versprach Aggressivleader Tristan Scherwey nach der 0:3-Niederlage vom Sonntag im Interview mit Mysports. «Wir liegen 0:2 zurück. Doch die Serie geht noch lange.» Wenn sich der Fribourger in Berner Diensten da mal nicht täuscht. Am Willen wird es dem SCB nicht fehlen. Doch entscheidend wird sein, einen klaren Kopf zu bewahren. Auch wenn es nicht gewünscht laufen sollte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |