Um 20 Minuten vor Mitternacht kam der K.-o.-Schlag. Nach einem fatalen Pass von Waltteri Merelä bereitete Marcus Sörensen den Siegestreffer von Lucas Wallmark vor: 4:3 für Fribourg in der zweiten Verlängerung. Noch ist es nicht fünf vor zwölf, doch der SCB hat allen Grund, sich Sorgen zu machen. Auch wenn Trainer Jussi Tapola bemüht war, Gelassenheit zu verbreiten.
«Das war das erste Spiel, jetzt kommt das zweite. Das sind die Playoffs, das ist das Beste daran», sagte der Finne. «Jeder Spieler hat alles gegeben. Mehr kann ich nicht verlangen.»
Punkto Einsatz musste sich sein Team tatsächlich keine Vorwürfe gefallen lassen. Aber Fribourg war zum Start dieser Zähringer Derby-Serie die abgebrühtere Mannschaft. Man spürte, dass der Druck auf Berner Seite lag. Und kleiner ist er nach dem Break nicht geworden. Im Gegenteil.
Als er dann näher auf das Spiel einging, konstatierte Tapola, dass sein Team im ersten Drittel besser gewesen sei, Gottéron dann im zweiten und dritten Abschnitt die Vorteile auf seiner Seite gehabt habe.
«Von der Tribüne oben sieht es manchmal leichter aus»
Der SCB konnte die gut organisierten Fribourger nur in seltenen Phasen wie gewünscht unter Druck setzen und liess Geduld und Souveränität vermissen. Zwei seiner drei Treffer erzielte das Heimteam in Überzahl, wobei es beide Powerplay-Möglichkeiten ausnutzte. Das 2:2 von Thierry Schild war ein Zufallsprodukt.
Tapola muss zu denken geben, dass der SCB im 3. Drittel nur vier Schüsse aufs Tor von Reto Berra zustande brachte und nach seinem dritten Ausgleichstreffer nervös wurde und viele Fehler machte. «Von der Tribüne oben sieht es manchmal leichter aus, als es auf dem Eis ist», nahm Tapola sein Team in Schutz.
Bereits in der Quali hatte der SCB die drei Duelle gegen Fribourg, die nach 60 Minuten noch nicht entschieden waren, verloren.
Zwingend war die Niederlage der Berner nicht. Doch wie schnell eine Viertelfinal-Serie gegen eine Mannschaft von Lars Leuenberger entgleiten kann, müsste man in Bern wissen. 2016 hatte der Ostschweizer als Nothelfer mit dem SCB den Titel geholt. Alles hatte mit einem Auswärtssieg (4:3 n.P.) in Zürich begonnen. Danach gewannen die favorisierten ZSC Lions mit Jungstar Auston Matthews kein Spiel mehr und die Berner waren nicht mehr zu stoppen. Aus dem damaligen Meisterteam sind Ramon Untersander, Tristan Scherwey, Simon Moser und Samuel Kreis immer noch beziehungsweise wieder beim SCB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |