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Das sind die Tops und Flops des Hockey-Januars

Neben dem Eis macht die National League derzeit rund um die Ligareform und die Erhöhung der Ausländer-Anzahl per 2022 keine gute Figur. Doch in den Spielen war jede Menge los.
Publiziert: 01.02.2021 um 18:23 Uhr
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Das Tor des Monats geht auf das Konto von Fribourgs Kanadier Chris DiDomenico, der nach einem Solo Zugs Goalie Leonardo Genoni bezwang.
Foto: PIUS KOLLER
Eishockey-Redaktion

Tor des Monats:
Chris DiDomenico (Fribourg)

Was für ein Solo! DiDomenico läuft übers ganze Feld und lässt Zuger um Zuger aussteigen, ehe er zum Schluss auch noch Goalie Genoni bezwingt. Für Punkte reichte es für den Kanadier und sein Team gegen den Leader aber nicht.

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Assist des Monats:
Enzo Corvi (Davos)

9:2 fegt der HCD die SCL Tigers am 23. Januar vom Eis. Eine Augenweide ist dabei der achte Treffer der Davoser. Schon der Pass von Ambühl ist grosse Klasse. Doch wie Corvi dann auf Torschütze Turunen zurücklegt, lässt das Herz jedes Hockey-Liebhabers hüpfen.

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Parade des Monats:
Lukas Flüeler (ZSC Lions)

Im Penaltyschiessen, das der EVZ dann trotzdem gewinnt, scheint Carl Klingberg schon getroffen zu haben, als das Bein von ZSC-Keeper Flüeler hochgeht und den Treffer verhindert. Der Schwede zeigt hinterher Sportsgeist und gratuliert dem dreifachen Meistergoalie auf Twitter: «Die Dinge laufen nicht immer so, wie man es will. Chapeau Goalie!»

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Pflaume des Monats:
Damien Riat (Servette)

Kaum begann die zweite Partie innert 24 Stunden gegen Lugano, checkte Riat den Tessiner Verteidiger Elia Riva kopfvoran in die Bande. Für beide war das Spiel zu Ende. Riva erleidet eine starke Hirnerschütterung und ist bis jetzt noch nicht aufs Eis zurückgekehrt. Und der Nati-Stürmer, der inzwischen ins Farmteam der Washington Capitals nach Hershey berufen wurde, bekommt eine Sperre von sieben Spielen.

Satz des Monats:
Pascal Berger (SCL Tigers)

Mit den Schiedsrichtern waren die Langnauer im letzten Monaten mehrfach unzufrieden. Gegen Biel schauen sich die Unparteiischen eine Szene in der Wiederholung an und checken, ob Künzle im Torraum steht und Goalie Punnenovs behindert. Dabei kommt es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Captain Pascal Berger und Head Daniel Stricker. Berger: «Mit dem Tor ist alles gut, aber 30 Sekunden vorher.» Stricker: «Ja, aber das ist nicht entscheidend. Das ist zu spät, das kann man nicht reviewen.» Berger: «Dann müsst ihr euren Job machen!» Das Vergehen im Vorlauf kann Stricker nicht mehr ahnden. Das Tor zählt.

Langnauer Captain mischt sich bei Tor-Review ein
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Verbaler Schlagabtausch:Langnauer Captain mischt sich bei Tor-Review ein

Der Trend des Monats:
Aufholjagden

Die Worte des Januars lauten: Irre Wende. Was in den letzten Tagen an Aufholjagden geboten wurde, ist unfassbar. Gottéron verspielt am letzten Donnerstag in Bern eine 5:2-Führung im Schlussabschnitt, gewinnt aber noch 6:5. So scheint der Lerneffekt auszubleiben. Am Sonntag führen die Fribourger gegen Davos 5:0, gewinnen dann mit Ach und Krach noch 7:6. Bereits beim letzten Gastspiel des HCD an der Saane war es drunter und drüber gegangen. Da verdaddelte Davos einen frühen 4:0-Vorsprung (6:7 n.V.). Der SCB startet am Sonntag in Biel im letzten Abschnitt erneut eine grosse Aufholjagd und sichert sich nach einem 1:5 diesmal auch noch einen Punkt (5:6 n.V.). Und da ist auch noch das grosse Comeback der ZSC Lions in Zug: 7:6 n.V. nach 1:5. Gottéron-Coach Christian Dubé hat eine Erklärung dafür, dass irre Wende im Trend liegen: «Wenn die Zuschauer fehlen, fehlen nach einer klaren Führung die Emotionen und die Konzentration lässt schnell nach. In unserer ausgeglichen Liga kann das bös ins Auge gehen.»


Schauspieler des Monats:
Jérôme Bachofner (Zug)

Bereits zum zweiten Mal liess sich Bachofner in dieser Saison erwischen, wie er versuchte, die Schiedsrichter zu täuschen. Diesmal liess er nach einem Zweikampf mit ZSC-Verteidiger Dario Trutmann den Kopf nach hinten schnellen, was ihm eine Busse von 1600 Franken einbrachte.

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Schon 2016/17 war Bachofner, damals noch bei den GCK Lions, für eine spektakulären Flipper-Schwalbe gebüsst worden, die ihm vor zwei Jahren den ersten Platz in einem Schwalbenranking einbrachte. Der Zürcher muss aufpassen, dass er sich nicht den inoffiziellen Titel des «Schwalbenkönigs» sichert, den Fribourgs DiDomenico derzeit trägt.

Auch der EVZ hat diese Saison wenig Fingerspitzengefühl beim Thema «Hollywood on Ice» gezeigt, als er erfolglos gegen die Busse von Kovar rekurrierte.

Youngster des Monats:
Valentin Nussbauer (Davos)

Sportlich kennt der Spielertausch, den der scheidende HCD-Sportchef Raeto Raffainer und sein Bieler Pendant Martin Steinegger gemacht haben, nur Gewinner. Im Seeland blüht vor allem Luca Hischier (8 Spiele/6 Punkte), der zusammen mit Perttu Lindgren (4/2) nach Westen wechselte auf, in den Bergen David Ullström (8/5) und Valentin Nussbaumer (8/8). Dem talentierten, 20-jährigen Romand scheint der Wechsel zu seinem ehemaligen Coach bei der U20-Nati, Christian Wohlwend, zumindest vorerst, gut getan zu haben.

Pechvögel des Monats:
Calvin Thürkauf/Dario Wüthrich (Zug)

Wie unglücklich muss das denn gelaufen sein? Im Training Anfang Januar stiessen EVZ-Stürmer Calvin Thürkauf und Verteidiger Dario Wüthrich dermassen wuchtig mit den rechten Beinen zusammen, dass sie sich Knochenbrüche zugezogen haben. Bei Thürkauf war es ein Teil-Splitterbruch des Schienbeins. Nach dem Zusammenprall konnte sich der 23-Jährige vor Schmerzen nicht mehr bewegen und brauchte Schmerzmittel, um in den Spital abtransportiert werden zu können. Bei Wüthrich brach sogar das Schien- und Wadenbein. «Wir schrien beide vor Schmerzen», erzählt der 21-Jährige, der im ersten Moment die Schwere der Verletzung gar nicht realisierte. «Erst als ich mein Bein anheben wollte und sich nur der Oberschenkel bewegte, war mir klar, dass die Saison vielleicht vorbei sein könnte», so Wüthrich. Sicher zwei Wochen müssen die beiden Zuger noch an Krücken gehen, denn die Knochen wurden verschraubt. «Wenn alles optimal läuft, hoffe ich, gegen Ende der Qualifikation wieder aufs Eis zu können», sagt Thürkauf. Sie sind jedoch nicht die einzigen Pechvögel. Auch Zürichs Chris Baltisberger gehört dazu. Praktisch ohne gegnerische Einwirkung zog sich der ZSC-Stürmer im Spiel gegen Biel einen Spiralbruch am Schienbein zu. Baltisberger drehte sich nach rechts ab, doch die Kufe des linken Schlittschuhs blieb am Eis hängen.

Spieler des Monats:
Andres Ambühl (Davos)

Er läuft und läuft und läuft. Wie der Hase aus einer Batterie-Werbung. Dass Andres Ambühl der älteste Stürmer der National League ist, sieht man dem 37-Jährigen keineswegs an. Er ist der Leitwolf des HC Davos, geht mit seiner Leistung voran. Seine Spielweise ist physisch und energisch. Auch deshalb ist das Erstaunen bei einigen Berufskollegen gross, dass der Bündner körperlich problemlos noch mithält.

Und er selbst? «Ich habe von Natur aus Glück und bin wohl genetisch gut veranlagt», sagt Ambühl, «ich bin froh, dass ich keine Beschwerden habe und mein Körper mitmacht.» Auch seine Kindheit spiele dabei eine Rolle. Der Stürmer stammt aus dem idyllischen Sertig-Tal auf 1860 Höhenmetern. «Als Kind war ich viel in den Bergen, habe von dort vielleicht eine Grundausdauer. Auch meine Eltern sind fit. Ich habe Glück, das liegt in den Genen.»

Der Januar war DER Monat von Ambühl. Und des HCD. Die Davoser gewannen sieben von elf Partien und legten eine Serie von sechs Siegen in Folge hin. «Zunächst war es ein Auf und Ab im neuen Jahr», so Ambühl, «aber dann spielten wir defensiv besser.» Nur am Sonntag beim 6:7 in Fribourg habe die Defensive keine Priorität gehabt.

Der Captain hat zum erfolgreichen Monat, in dem der HCD auf den 7. Tabellenrang geklettert ist, mit 17 Skorerpunkten (3 Tore/14 Assists) massgeblich beigetragen. «Mir lief es gut, ich fühle mich wohl.» Vielleicht habe er aber auch schon besser gespielt, jedoch nicht mit den gleich guten Resultaten. «Doch ich hinterfrage das nicht, sondern mache einfach weiter. Denn ich habe schon Freude, wenn das Resultat für den Aufwand stimmt.» Der Lohn: Erstmals in seiner Karriere führt Ambühl die Liga-Skorerliste an!

Ein weiterer Meilenstein im Januar: Der Davoser verlängerte seinen Vertrag mit dem Klub bis 2023, zum Ende jener Saison wird die Identifikationsfigur des HCD 39 Jahre alt sein. Ambühl, der seit einem Jahr Vater einer Tochter ist und auch mal etwas weniger Schlaf bekommt, ist dankbar. «Dafür, dass ich trotz dem Älterwerden nicht mehr machen muss im Training, um so fit zu bleiben.» Und dafür, dass er in seiner Karriere vor grossen Verletzungen verschont geblieben ist. Holz aalange!

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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