Darum gehts
- HCD-Stürmer Nussbaumer studiert iPad während Spiel nach Puckverlust
- Selbstkritische Analyse zur Verbesserung der Leistung auf dem Eis
- Nussbaumer erzielte in der Qualifikation 7 statt 21 Tore wie letzte Saison
Nanu, was macht der denn da? Auf dem riesigen Videowürfel in der Swiss Life Arena sieht man, wie sich HCD-Stürmer Valentin Nussbaumer (24) auf einem iPad etwas anschaut. Es läuft die 34. Minute des ersten Halbfinal-Duells zwischen den ZSC Lions und Davos. Die Zürcher haben soeben das 4:0 geschossen und Nussbaumer ist dabei auf dem Eis gewesen.
Das ist der Grund für seinen ernsten Blick auf den Bildschirm. Kaum vom Eis auf der Spielerbank, verlangt er von Assistenztrainer Glen Metropolit das iPad. Der Grund: «Ich habe vor dem Gegentor die Scheibe verloren. Ich wollte wissen, welche Optionen ich in dieser Situation gehabt hätte und was ich hätte besser machen können.»
Im Vergleich zur letzten Saison muss der 24-Jährige einen Leistungsabfall verkraften. Sieben statt 21 Tore in der Quali, das nagt vermutlich am Selbstvertrauen. Deshalb ist Nussbaumer reflektiert und selbstkritisch. «Ich frage nicht oft nach dem iPad für die Wiederholung einer Szene. Aber wenn ich das Gefühl habe, es hilft mir, dann schon. Ich versuche alles, um mich zu verbessern.» Auch andere Davoser setzen auf ein zeitnahes Videostudium, jedoch meistens in den Pausen in der Garderobe. Einen Akteur mit dem iPad auf der Spielerbank sitzen – das sieht man nicht oft.
Gesessen hat auch die 1:6-Klatsche zum Serienstart. Was der Jurassier zum Auftritt des HCD sagt? «Wir waren zu nett und zu wenig präsent in den Zweikämpfen.» Das wird ihm vor dem zweiten Duell noch bestätigt, denn Nussbaumer sieht sich vor dem nächsten Spiel die Clips seiner Einsätze nochmals an.