Wenn der SCB nach Niederlagenserien eine Medienmitteilung verschickt, verheisst das meist nichts Gutes. Dieses Mal dreht es sich beim Inhalt allerdings nicht um den Trainer, sondern um CEO Marc Lüthi. Der 60-Jährige musste sich nach einem kleinen Unfall wegen eines Hämatoms am Kopf operieren lassen und steht vorübergehend nur reduziert im Einsatz. Und das mitten in der Krise. Was bedeutet das für den SCB?
Lüthi leitet den Klub seit 23 Jahren. Er ist längst Mitbesitzer. Ohne seine Zustimmung geht in Bern nichts. Den SCB machte der in Luzern geborene Berner dank eines ausgeklügelten Gastronomie-Konzepts zu einem mächtigen Player. Doch Corona traf die Berner, die mit ihrem Modell schon vor der Pandemie an Grenzen stiessen, doppelt. Jetzt sind neue Ideen gefragt. Lüthi ist gefordert. Und trotzdem ist seine Pause kein Problem.
Lüthi nicht ausser Gefecht
COO Rolf Bachmann ist seit jeher Lüthis rechte Hand. Er hat in Bern, Davos und bei YB als Geschäftsführer oder Sportchef operative Erfahrungen gesammelt. Jetzt vertritt er Lüthi, leitet auch die Geschäftsleitungssitzungen. Lüthi selbst ist nicht ausser Gefecht. Er hält sich nur dem Rampenlicht fern, versucht, Stressfaktoren zu reduzieren.
Der 60-Jährige nimmt weiter an Sitzungen teil, die wegen Covid virtuell abgehalten werden. Und er schaut auch im Büro vorbei. Ohne Lüthi werden keine wichtigen Entscheidungen getroffen. Sollte also über Trainer Johan Lundskog – er ist derzeit absolut unbestritten – gerichtet werden, würde Lüthi mit einbezogen.
Genügend Know-how
In der Liga ist Lüthis Einfluss nach wie vor enorm. Erst im Dezember versuchte er, mit einer Berner Auswahl den Spengler Cup zu retten. Das Team kam zustande, obwohl längst nicht alle Beteiligten von seiner Idee angetan waren. Über Einfluss verfügt aber auch Raeto Raffainer, der in Bern seit einem Jahr die Gesamtverantwortung für den Sport trägt und ins IIHF-Council gewählt worden ist. Der ehemalige Nati-Direktor kennt das Hockey aus dem Effeff.
Kurz: Der SCB ist breit genug aufgestellt und verfügt über genügend Know-how. Lüthis Pause ist vergleichbar mit dem Ausfall eines Erstliniencenters und Captains. Eine Zeit lang lässt sich das kaschieren. Problematisch wird es, wenn mehrere Akteure gleichzeitig ausfallen. So nun auf dem Eis: Dem SCB fehlen am Wochenende wegen Verletzungen, Corona, Grippe und Quarantänen 10-12 Stammspieler.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |