Herr Lundskog, sechs Pleiten in Serie. Wo klemmts?
Johan Lundskog: Vieles läuft schief. Wir versuchen alles, um die Spiele zu gewinnen, finden aber immer wieder Wege, sie zu verlieren. Es gilt, Lösungen zu finden. Seien es taktische oder personelle. Alles, was uns hilft.
Sie wirken frustriert.
Es ist für alle sehr frustrierend. Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit eine gute Serie, dürfen nun den Glauben nicht verlieren und müssen hart arbeiten.
Bern hatte eine Serie von sieben Siegen aus acht Partien. Aber erst, nachdem Fans in der Kabine eine Rede hielten.
Wir spielten damals unsere Stärken aus, blieben einfach, waren konsequent. Stimmt unser Puckmanagement, ist es schwierig, gegen uns zu spielen. Im Moment aber schlagen wir uns selbst. Es gibt viele individuelle Fehler und unnötige Gegenstösse.
Was gedenken Sie zu tun?
Ich arbeite weiter, versuche, das Spiel so zu gestalten, damit wir sicherer werden. Im Moment sind wir zu leicht zu bezwingen. Vieles hat aber auch mit falschen Entscheidungen zu tun. Zwei Paradebeispiele: In Fribourg laufen wir im zweiten Einsatz in einen Gegenstoss. Später erwischt Sprunger Andersson.
Dem Team fehlt die Qualität.
Wir haben, was wir haben. Es wäre auch eine Ausrede. Solche Tore entstehen aus individuellen Fehlern heraus. Das hat nichts mit dem Personal zu tun.
Wie kann es sein, dass Spieler nach dem Servette-Match wieder von mangelhaftem Einsatz reden?
Das sollte in unserer Situation nicht sein, und das akzeptieren wir nicht. Wir haben uns in Fribourg im zweiten Drittel gesteigert. Aber es war nicht genug. Wir müssen 60 Minuten lang so auftreten. Es gibt Spieler, die das tun, und solche, die nicht jeden Abend 100 Prozent geben. Fehler können passieren. Gegenstösse können passieren. Aber der Einsatz muss stimmen. Wir brauchen diese unbedingte Verzweiflung, den Kampf.
Das wurde mehrfach vergeblich diskutiert.
Es gibt unterschiedliche Spieler in einem Team. Man kann das nicht in der Gruppe ansprechen. Es gibt Spieler, die diesen Kampfgeist zu 100 Prozent zeigen. Seit Jahren. Ich denke an Moser, Untersander, Scherwey, Bidu Gerber.
Was erwarten Sie nun?
Ich will diese unbedingte Verzweiflung sehen. Vom ganzen Team. Es gibt viele Personen in dieser Organisation, die seit Jahren extrem hart arbeiten, um das Ganze zu drehen. Es ist ein schmerzhafter Prozess und für alle eine frustrierende Zeit. Wir stellen uns der Realität, gehen die Probleme an.
Sie kennen das Trainerbusiness. Machen Sie sich Sorgen um Ihren Job?
Ich muss mich noch um 25 andere Jungs kümmern, habe nicht die Zeit dazu. Das Spekulieren überlasse ich euch.
Mehr zum SCB
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |