Auf einen Blick
Innert Tagen hat der SCB gleich zwei Transfer-Schlappen hinnehmen müssen. Abwehrchef Patrik Nemeth (32) wird Ende Saison zu Fribourg wechseln und Goalie Philip Wüthrich (27) hat für zwei Jahre bei Ambri unterschrieben.
Ursprünglich plante man beim SCB, die nächste Saison mit Schweizer Torhütern in Angriff zu nehmen. Voraussetzung dafür: Wüthrich verlängert seinen Vertrag und man findet einen zweiten starken einheimischen Goalie.
Als sich Tigers- und Nati-Goalie Stéphane Charlin (24) entschied, nach dieser Saison nach Genf zurückzukehren, erhielt dieser Plan einen ersten Dämpfer. Und bald zeichnete sich auch ab, dass Wüthrich, der bereits davor ein Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt hatte, Bern verlassen würde.
Zu Beginn wurden seine Einsätze dosiert, da er wegen einer Verletzung fast die ganze Vorbereitung verpasst hatte. Doch auch von den letzten 15 Spielen stand der Berner nur fünfmal im Tor. Ansonsten Adam Reideborn (32), dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. Mit dem Schweden blieb der SCB in 15 Partien nur einmal ohne Punkt. Er ist Jussi Tapolas Nummer 1.
Zaubert der SCB noch ein Ass aus dem Ärmel?
Hätten Sportdirektor Martin Plüss und Sportchef Patrik Bärtschi den Finnen dazu drängen sollen, Wüthrich mehr spielen zu lassen, um ihm eine Vertragsverlängerung schmackhaft zu machen? Nein, das wäre der Leistungskultur, die Tapola beim SCB etabliert hat, abträglich gewesen.
Solange der SCB kein Schweizer Ass aus dem Ärmel zaubert, wird auch nächste Saison ein Ausländer die Nummer 1 sein. Theoretisch könnte Akira Schmid (24) zum Thema werden. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. Er kam bisher nur zu einem NHL-Teileinsatz bei den Vegas Golden Knights und wurde wieder in die AHL beordert. Doch der Berner dürfte so lange wie möglich um einen NHL-Platz kämpfen.
Während der Fall Wüthrich knifflig war, ist der Abgang von Nemeth ein Eigentor. Tapola dürfte nicht happy über den Verlust seines Abwehrchefs sein. «Er ist ein Schlüsselspieler für uns. Ich mag ihn, klar. Jeder mag ihn. Aber wir Coaches und Spieler konzentrieren uns auf diese Saison. Und dann gibt es das Management, das die Entscheidungen für die Zukunft treffen muss.»
Marco Müller ist bisher der einzige Transfer
Das Management ist nun gefragt, einen Nachfolger für das Abwehr-Monster, das zu den Leadern im Team gehört, zu finden. Einfach wird es nicht. Spieler dieses Typs und dieser Qualität verdienen ihr Geld in der Regel in der NHL, wo auch Nemeth über 500 Partien bestritt.
Offen ist auch, ob Ex-Captain Simon Moser (36), der den Willen, weiter für den SCB zu spielen, öffentlich zum Ausdruck gebracht hatte, und Thierry Bader (27) ihre Verträge verlängern.
Bisher haben die Berner auf dem Transfermarkt keine grossen Würfe gelandet. Erst die Rückkehr von Ex-SCB-Junior Marco Müller (30, von Lugano) wurde bisher vermeldet. Derweil hat die Konkurrenz aus Fribourg (Glauser, Nemeth, Johnson, Biasca), Genf (Charlin, Saarijärvi, Sutter, Bozon), Lugano (Zanetti, Simion) oder Davos (Frick) den Markt geplündert.
Die Berner könnten es machen, wie Uli Hoeness vor einigen Jahren. «Wenn Sie wüssten, was wir schon alles sicher haben für die neue Saison ...», sagte die Bayern-Ikone damals, ohne den Worten Taten folgen zu lassen. Das ist allerdings nicht der Stil von Bärtschi und Plüss.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |