Die beiden Altmeister warten seit Jahren auf den Titel
Was fehlt dem SC Bern und Davos noch?

Davos (31) und Bern (16) haben die meisten Meistertitel im Schweizer Eishockey gesammelt. Doch bei beiden ist der letzte Triumph schon eine Weile her. Was fehlt den Klubs noch, um wieder an alte Zeiten anknüpfen zu können?
Publiziert: 00:45 Uhr
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Aktualisiert: 06:26 Uhr
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SCB-Monster Patrik Nemeth (links) drängt den Davoser Calle Andersson ab.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Auf einen Blick

  • SCB und HCD treffen als Spitzenteams aufeinander
  • Davos-Ausländer sind die produktivsten der Liga
  • Bern schiesst ein halbes Tor mehr pro Spiel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Der SCB konnte seinen letzten Meistertitel 2019 feiern und hat seither keine Playoff-Serie mehr gewonnen. Der HCD wartet seit 2015 auf den 32. Titel. Doch am Freitag (ab 19.25 Uhr live im Stream auf Blick) treffen die beiden Altmeister als Spitzenteams aufeinander. Blick macht den Meister-Check.

Trainer

Davos: Obwohl viele Fans Bedenken äusserten, hat sich Holden in seinen ersten zwei Saisons als Headcoach bewährt. Er bescherte den ersten Spengler-Cup-Sieg seit 2011 und formte ein Top-Team. Als Tangnes-Assistent wurde er zweimal mit Zug Meister. ✅

Bern: Tapola hatte Tappara Tampere zum Triumph in der Champions League und zu vier Meistertiteln geführt. Dank ihm herrscht in Bern wieder eine Leistungskultur. ✅

Externe Inhalte
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Goalies

Davos: An Aeschlimann liegt es nicht, dass der HCD schon so lange auf einen Titel wartet. In 26 Playoff-Partien hat er beachtliche 93 Prozent der Schüsse abgewehrt. Und als ihn der damalige Trainer Wohlwend 2022 in der Lakers-Serie kritisierte, bewies er Nervenstärke. Hollenstein hat nur 22 Minuten Playoff-Erfahrung, wurde als Türchenöffner aber zweimal Meister mit Zug. ✅

Bern: Der Schwede Reideborn hexte ZSKA Moskau 2023 zum KHL-Titel. Wüthrich ist die beste Nummer 2 der Liga und eine valable Alternative. ✅

Defensive

Davos: Der HCD hat bisher weniger Tore pro Spiel (2,10) als Meister ZSC (2,16) kassiert. Dabei kann man neben den Ausländern Dahlbeck und Honka mit Fora und Jung auch auf zwei WM-Silberhelden vertrauen. ✅

Bern: Obwohl der SCB offensiver spielt als im Vorjahr, konnte er den Gegentorschnitt von 2,69 auf 2,41 drücken. Im Defensivspiel und beim Vermeiden von Strafen sieht Tapola aber noch Potenzial. Mit Nemeth, der zu Fribourg wechseln wird, hat er diese Saison noch ein Monster in der Abwehr. Kann man den Ausfall von Lindholm (Saisonende) auf dem Transfermarkt kompensieren? Mit Untersander, Loeffel, dem umfunktionierten Vermin, dem derzeit verletzten Kreis (wieder allein auf dem Eis) und Kindschi und hat der SCB erfahrene Schweizer und mit Rhyn und Füllemann Talente in der Abwehr. ✅

2 Minuten für Dino: SCB verpennt Möglichkeit Top-Star Nemeth zu halten

Offensive

Davos: Der HCD hat seinen Tor-Output gegenüber letzter Saison gesteigert (von 2,94 auf 3,10 pro Spiel). Dafür sind vor allem die Ausländer verantwortlich. Tambellini, Zadina, Ryfors, Honka und Dahlbeck erzielten schon 44 Treffer – mindestens 10 mehr als jede andere Import-Combo. ✅

Bern: Die Berner schiessen in dieser Saison über ein halbes Tor mehr pro Spiel (3,27) als im Vorjahr (2,73). Nur Zug hat noch mehr Tore als der SCB erzielt. Dabei ragen Czarnik und Lehmann heraus. Mit Merelä, Ejdsell, Moser oder Ritzmann verfügt man über viel Wasserverdrängung. Und Kahun steht vor dem Comeback. ✅

Kadertiefe

Davos: Wer Ambühl im 4. Block einsetzt, kann eigentlich nicht schlecht aufgestellt sein. Doch viele Ausfälle kann sich der HCD nicht leisten. Das hat der letzte Viertelfinal gegen Lausanne gezeigt. Meister ZSC hat da ganz andere Möglichkeiten. ❌

Bern: Der SCB arbeitet daran, sich breiter aufzustellen. Derzeit ist Kenins im Try-out. Wenn man mit einem ausländischen Goalie und (dereinst wieder) zwei Import-Verteidigern spielt, ist die Offensive in der Spitze etwas dünn. Die Abwehr ist derzeit knapp besetzt. ❌

Löwentöter-Faktor

Davos: Wer den Pott holen will, muss (wohl) einen Löwen bändigen. Der HCD hat zwar daheim gegen die ZSC Lions verloren, fügte ihnen aber zuletzt die erste Heimniederlage nach 25 Siegen in Serie zu. Dazu gewann man letzte Saison alle vier Duelle. Den HC Lausanne, an dem man letzte Saison im Viertelfinal gescheitert war, bodigte der HCD 5:2. ✅

HCD-Gredig checkt vor, Knak vernascht Hrubec
4:46
ZSC Lions – HC Davos 2:3 n.V:HCD-Gredig checkt vor, Knak vernascht Hrubec

Bern: Der SCB fegte Lausanne 7:2 vom Eis, nachdem er das Duell auswärts in der Overtime verloren hatte. Gegen den ZSC spielten die Berner zweimal stark, verloren aber im Penaltyschiessen und in der Overtime. ✅

Fazit: Der HCD und der SCB haben (fast) alles, was es zum Titel braucht. Um die Durststrecke beenden zu können, muss man aber von Verletzungen verschont bleiben.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
17
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-7
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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