Die Lions gewannen am 21. November 1:0 gegen Lausanne. Wer das Tor geschossen hat, weiss kaum einer mehr. Der Sportliche wurde überschattet durch den üblen Crosscheck von Lausanne-Captain Mark Barberio, der ZSC-Star Garrett Roe den Kiefer brach, Schlägereien und die verbalen Attacken von Lions-Coach Rikard Grönborg gegen John Fust und sein Team.
Alte Wunden aus der überhitzten Playoff-Serie im Frühling wurden aufgerissen und es kam zu einer Schlammschlacht zwischen den beiden Klubs, die darin mündete, dass die Lions ein Video (siehe oben) mit vier üblen Barberio-Fouls gegen den ZSC publizierten. Seither wollen sich die Zürcher nicht mehr zum Fall äussern. Sie haben ihren Standpunkt klar gemacht und mit der Sperre von acht Spielen für Wiederholungstäter Barberio auch bekommen, was sie wollten.
Der Kanadier ist inzwischen in die KHL an Kasan ausgeliehen worden. Lausanne hat Barberios Aktion verurteilt und wehrt sich dagegen, als Chaos-Klub, der Banditen-Hockey toleriert, dargestellt zu werden. Und bei MySports sagte Boss Petr Svoboda: «Sowohl Zürich, wie auch wir, müssen mit unseren Spielern sprechen, damit es fair bleibt.»
Die Liga sprach mit beiden Klubs
Das dürfte man bei der Liga gerne hören. «Wir haben mit beiden Klubs gesprochen und wollen, dass sich die Lage beruhigt», sagt CEO Denis Vaucher.
Die Frage ist, ob mahnende Worte und Entschuldigungen – Grönborg schrieb Fust eine Mail und Barberio wandte sich per Social Media an Roe, nachdem man ihm niemand die Nummer des Amerikaners rausrückte – verhindern können, dass heute wieder Sicherungen durchbrennen. In der Regel passiert nichts, wenn man Schlimmes befürchtet. Andererseits braucht es nur eine Aktion, nur einen, der ein Streichholz anzündet und es knallt wieder und alle gut gemeinten Vorsätze sind vergessen.
Barberio ist weg. Doch es gibt noch genug Rabauken. So darf Lausanne-Stürmer Floran Douay, der für sein gemeingefährliches Foul gegen HCD-Verteidiger Dominik Egli nur für ein Spiel (automatisch für die zweite Spieldauerdisziplinarstrafe) gesperrt wurde, wieder ran.
ZSC zuletzt zweimal zahnlos
Für die Zürcher, die nach der 1:3-Pleite gegen Servette vom Donnerstag in der Romandie übernachteten, ist es das achte Spiel in 13 Tagen. Zuletzt hinterliessen sie zweimal einen zahnlosen Eindruck. Doch ein Duell gegen Lausanne müsste die Lebensgeister wecken.
Dass die Lausanne-Fans der «Section Ouest 1993» aus Protest gegen die 2G-Regel nicht mehr für Stimmung sorgen wollen, heisst nicht, dass es auf dem Eis ruhig bleiben wird. In den Playoffs, als es knallte, waren nur 50 Zuschauer zugelassen.
PS. Das Tor beim letzten Duell schoss übrigens ZSC-Captain Patrick Geering.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |