Lasst sie spielen
Diese Jungen machen dem SCB Hoffnung!

Die Youngsters Santiago Näf, Ronny Dähler und Noah Fuss sorgten beim SCB für frischen Wind.
Publiziert: 25.01.2022 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 15:06 Uhr
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Voller Einsatz vor dem eigenen Tor: Der «Juniorenblock» des SCB mit Näf (l.), Fuss (2. v. l., etwas verdeckt) und Dähler (M., Nr. 19) wirft sich gegen Lugano in die Abwehrschlacht.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Der SCB steckt in einer monumentalen Krise, hat seit über einem Monat nicht mehr gewonnen. Acht Pleiten in Serie? Das gab es seit Einführung der Playoffs 1985 noch nie. Trotzdem zeigte sich die Mannschaft gegen Fribourg (0:3) und Lugano (2:3 n.P.) stark verbessert. Und das, obwohl 10 Stammspieler fehlten.

Trainer Johan Lundskog war gezwungen, mit Santiago Näf (19), Ronny Dähler und Noah Fuss (beide 20) einen ganzen Juniorenblock einzusetzen. Gegen Fribourg kam auch U20-Captain Vincent Ryser (19) zum Zug. Sie waren mehr als nur Lückenbüsser. «Die Jungs haben uns sensationell geholfen. Sie waren frech und spielten frisch von der Leber weg», schwärmt Nati-Verteidiger Ramon Untersander. «Es begann mit dem ersten Einsatz: Sie gewannen das Bully, stürmten in die gegnerische Zone und machten Druck. Das zogen sie das ganze Wochenende durch.»

Junge fristeten ein Schattendasein

Seit Monaten klagt man in Bern über mangelhaften Einsatz. Im September hauten die Captains auf den Tisch. Im Oktober hielten Fans in der Garderobe eine Ansprache. Doch der Effekt war stets schnell verpufft. «Es gibt Spieler, die nicht jeden Abend 100 Prozent geben», ärgerte sich Lundskog noch am letzten Mittwoch. Nun aber kämpfte sein Team von der ersten bis zur letzten Sekunde, machte kaum Fehler. «Wir spielten einfach und setzten um, was die Trainer forderten», freut sich Untersander.

Lange fristeten die Junioren in Bern ein Schattendasein. Ex-Trainer Kari Jalonen führte den Klub zwischen 2017 und 2019 zu zwei Meistertiteln und dreimal zum Quali-Sieg. Doch der heute 62-Jährige, der nächste Saison Finnlands U20-Junioren coacht, schenkte den Jungen nur wenig Vertrauen, reiste lieber mit elf Stürmern nach Davos.

Captain Moser positiv getestet

Statt auf Junge zu bauen, kaufte der SCB arrivierte Spieler ein, die kaum einen sportlichen Mehrwert brachten, dafür aber das Budget belasten. Nun zahlt der Klub einen hohen Preis. Lundskog, der nicht zur Debatte steht, kann jetzt mit Weitsicht handeln und Goodwill schaffen: Statt Spieler aufs Eis zu schicken, die nächste Saison ohnehin nicht mehr das SCB-Shirt tragen werden, kann der Schwede weiterhin auf Junge setzen. Sie sorgen für frischen Wind und wissen auch, wie man gewinnt. Die U20-Junioren, die von Wunderwuzzi Mario Kogler trainiert werden, stehen auf Platz 1.

Lundskog hat die Wahl: Heute gegen Servette sind Topskorer Dominik Kahun, Calle Andersson und Jeremi Gerber wieder spielfähig, wobei die Leistungen der beiden Letztgenannten für wenig Begeisterung sorgten. Captain Simon Moser ist erneut positiv auf Corona getestet worden. Und fehlt. Deshalb: Lasst die Jungen spielen!


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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