Auf einen Blick
- Die Lakers rutschen auf Platz 13 nach sechs Niederlagen in Folge
- Ineffizienz, Verunsicherung und Disziplinlosigkeit prägen die aktuelle Krise
- Lakers verloren 10 von 13 Spielen in den letzten sechs Wochen
Die 0:2-Pleite im Krisengipfel in Lugano ist die sechste Pleite in Serie und die Lakers rutschen auf den 13. Platz ab. Dabei grüssten sie Ende Oktober noch vom 3. Tabellenrang. Was also ist in den letzten sechs Wochen, in denen sie zehn der 13 Spiele verloren haben, passiert, das den Absturz des SCRJ erklärt?
Ihn einfach mit den verletzungsbedingten Ausfällen (potenzieller) Leistungsträger (Djuse, Larsson, Albrecht, zwischenzeitlich Strömwall) zu begründen, kann als Erklärung nicht ausreichen und wäre eine zu billige Ausrede. Die Lakers stecken – nach letzter Saison – einmal mehr in einem Teufelskreis fest, der sich zu einer immer grösseren Krise ausweitet.
Die Ineffizienz
Sie schleicht sich langsam in die Offensive der Lakers. Spielern wie Nicklas Jensen (Dä), Tyler Moy oder Gian-Marco Wetter, die in der Startphase der Saison noch regelmässig skoren, gelingt offensiv nicht mehr viel. Alibischüsse statt Torgefahr. Die Linie um Captain und Center Nico Dünner mit den Flügeln Jeremy Wick und Sandro Zangger hat null Einfluss aufs Spiel. Die Ausländer rennen generell den Erwartungen an sie hinterher. Keinen Vorwurf machen kann man einzig der jüngsten Sturmreihe mit Jonas Taibel, Mats Alge (zu Bern) und Valentin Hofer.
Die Verunsicherung
Die Lakers werden nicht abgewatscht, sondern verlieren viele Spiele knapp – jedoch auch gegen direkte Strichkonkurrenten wie Ajoie, Kloten oder zuletzt Lugano. Niederlagen, obwohl man – resultatmässig – nah dran ist? Die Auswirkung davon aufs Selbstvertrauen kann noch gefährlicher sein. Die Spieler hadern, die Verunsicherung greift auch bei den Leistungsträgern um sich. Es ist kein Leader in Sicht, der das Team aus dem Loch reisst.
Die Disziplinlosigkeit
In der Abwärtsspirale hat die mentale Grübelei zur Folge, dass Entscheide generell zu spät getroffen werden. Ob mit oder ohne Scheibe. Im Powerplay passt nichts mehr zusammen. In der Rückwärtsbewegung gehen die Positionen verloren. Oftmals kassieren die Lakers mehr Strafen als der Gegner. Individuelle Fehler stehen am Anfang von Gegentoren. Sattelfest ist nicht mehr viel.
In die Pflicht werden die Spieler genommen
Dabei könnte man meinen, die Lakers hätten aus der verkorksten letzten Saison gelernt. Denn sie erleben derzeit ein Déjà-vu. Bereits vor einem Jahr sind sie in eine Misere geschlittert. Können sie Krisen-Management? Diesen Beweis ist Trainer Stefan Hedlund (49) bisher mehrheitlich schuldig geblieben. Der Schwede sollte das Team in schweren Zeiten stabilisieren können. Doch der Klub betont klar, dass der Trainer auch in dieser angespannten Situation kein Thema ist.
Die Spieler werden in die Pflicht genommen, einen Weg aus dem Schlamassel zu finden. «Ich hoffe, die Spieler haben aus der letzten Saison gelernt, können den Druck ablegen und Schritt für Schritt Vertrauen tanken», so Sportchef Janick Steinmann, «dabei geht es jetzt um Details wie gewonnene Zweikämpfe oder das Blockieren von Schüssen.» Die nächste Chance dafür hat der SCRJ am Freitagabend gegen die SCL Tigers (ab 19.40 Uhr live bei Blick).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |